5. Alexander der Große in Indien

Lysimachos Münze, Alexander mit Amunshörnern © München, Staatliche Münzsammlung

Lysimachos Münze, Alexander mit Amunshörnern © München, Staatliche Münzsammlung

Aufstände und die Überquerung des Hindukusch: Bei der Verfolgung des Bessos gelangt Alexander in die östlichen Provinzen des ehemaligen Perserreiches. Auch wenn er der neue Herrscher des Reiches ist, müssen die Provinzen erst erobert werden. Kein leichtes Unterfangen für Alexanders Heer. In Baktrien und Sogdien, heute Afghanistan und Usbekistan, kommt es immer wieder zu Aufständen. Die Zeit der glanzvollen Siege ist vorbei, denn die Einheimischen nutzen die Vorteile des bergigen Geländes und führen Partisanenkriege. Mit Massenhinrichtungen von Gefangenen versucht Alexander, Angst und Schrecken zu verbreiten. Erst nach der Überquerung des Hindukusch kann Bessos in Baktrien gefasst und getötet werden. Die Hinrichtung verwendet Alexander zur Propaganda: Der Mord an Dareios müsse gesühnt werden. Er selbst sei der wahre Nachfolger des letzten Perserkönigs.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Die Organisation des Feldzuges: Bei seiner Ankunft in Indien hat das makedonische Heer bereits eine Strecke von über 18.000 km zurückgelegt. Dieser längste Feldzug der Geschichte setzt während seiner gesamten Dauer eine sorgfältig geplante Organisation voraus. Klima und Erntezeiten werden auf dem Marsch eingerechnet. Das Heer selbst führt dabei nur Vorräte für einige Tage mit sich; gleichzeitig stellen Logistiktrupps die Versorgung in den Gebieten der Verbündeten sicher.

Alexanders Feldzug bis zum Indus: Auf seinem Feldzug verliert Alexander viele Soldaten. Die Invaliden siedelt er unterwegs in neugegründeten Städten an. Aus dem Westen lässt er weitere Truppen kommen. Sein neues Ziel ist der Indus, soweit wie einst die Perser herrschten. Kleine Stadtstaaten, die Widerstand leisten, werden brutal bekämpft. Einige verbünden sich mit Alexander, um gemeinsam gegen den indischen König Poros anzugehen, so der indische Fürst Taxiles. Die Schlacht am Hydaspes, einem Nebenfluss des Indus, wird die letzte große Schlacht, aus der Alexander mit vielen Verlusten, aber siegreich hervorgeht. Doch Alexander will noch weiter – bis zum Ozean im Osten, bis ans Ende der Welt. In den eigenen Reihen regt sich Widerstand, nicht zum ersten Mal. Bisher waren es einzelne Gefährten oder kleinere Gruppen, die gegen Alexander aufbegehrten und dafür mit dem Leben bezahlen mussten. Nun meutert die Masse. Alexander gibt nach. Das Heer erreicht über den Indus den Ozean, und die Rückreise beginnt.

Die Rückreise: Für die Rückreise wird das Heer dreigeteilt: Während eine kleine Abteilung mit den Invaliden unter Krateros auf einer nördlichen Route nach Westen marschiert, setzt der größte Heeresteil unter Alexander seinen Weg bis zur Indusmündung fort. Dort teilt sich wiederum die Truppe. Alexander zieht in einem entbehrungsreichen Marsch durch die Gedrosische Wüste (Südpakistan/Südiran) und verliert zahlreiche Soldaten. Nearchos segelt mit seinen Leuten an der Küste des Indischen Ozeans und des Persischen Golfs entlang, wird aber durch die Monsunwinde stark behindert.