Tierpartnerschaften: Anglerfische

Tierpartnerschaften: Anglerfische: Melaneocetus murrayi Tiefseeanglerfisch © Solvin Zankl

Tiefseeanglerfisch – Melaneocetus murrayi © Solvin Zankl

Mein Partner – mein Parasit: Wie viele Anglerfische hat auch der Dreiwarzen-Seeteufel eine ungewöhnliche Strategie der Partnerschaft entwickelt. Während die Weibchen über 40 Zentimeter lang werden können, erreichen die Männchen, solange sie noch frei schwimmen, maximal einen Zentimeter Körperlänge. Wenn sie ein Weibchen gefunden haben, hängen sie sich als Parasiten daran an. So könne sie bis zu einer Größe von sieben Zentimetern heranwachsen und dem Weibchen als „treuer Partner“ dienen.

Eva Riese und Adam Zwerg: Die Weibchen dieser Art der Tiefsee-Rutenangler sind die Riesen unter den Tiefseeanglern. Sie können bis über einen Meter lang werden und ein Gewicht von etwa zehn Kilogramm erreichen. Dagegen sind die Männchen mit höchstens 150 Gramm Gewicht Zwerge. Sie leben festgewachsen an den Weibchen, laichen und sterben zusammen mit ihm. Die peitschenförmige „Angel“ der Weibchen ist der umgewandelte erste Strahl der Rückenflosse, mit der sie Beute anlocken. Die kleinen Augen sind wahrscheinlich funktionslos.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Wie angle ich mir einen Mann? Oder: In Treue fest: Die Anglerfische haben das Problem der Partnersuche in der „leeren“ Tiefsee ein für alle Mal gelöst: Hat das Männchen sein Weibchen mit Hilfe seines ausgeprägten Geruchssinns erst einmal gefunden, lässt er sie nicht mehr los. Er beißt sich an ihr fest und hinterlässt ein Enzym auf ihrer Haut, das ihn mit der Haut des Weibchens verschmelzen lässt. Danach verliert er seine Organe und wird bis zur Befruchtung über das Blutsystem des Weibchens ernährt. Das viel kleinere Männchen wird so zum „Anhang“ des Weibchens.