Leben in der Wikingergesellschaft

subbird Illustration, A. Schmied Scene einer Wikinger Geschichte

© VKR / subbird Illustration, A. Schmied

Die Gesellschaft war stark hierarchisch gegliedert – von der Aristokratie bis zu den Sklaven. Alle Männer und Frauen hatten ihre gesellschaftlich vorgegebenen Rollen und Aufgaben zu erfüllen. Diese Ungleichheit wurde nicht hinterfragt, auch wenn man durchaus auf- und absteigen konnte. In der frühen Wikingerzeit herrschten Kleinkönige, die mancherorts auch Jarle genannt wurden, über kleinere Gebiete. Sie wetteiferten um die überregionale Vorherrschaft, bis sich gegen Ende der Wikingerzeit die mittelalterlichen Königtümer herausbildeten.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Das wichtigste Gremium für gesellschaftliche Entscheidungen war das Thing, eine öffentliche Versammlung der freien, erwachsenen Männer. Frauen und Unfreie hatten kein Rederecht. Das Thing tagte regelmäßig zu festgelegten Zeiten unter freiem Himmel. Auf den kleineren Zusammenkünften wurden lokale Themen verhandelt. Gewichtigere Angelegenheiten wurden auf größeren Treffen entschieden, zu denen die Menschen einer ganzen Region zusammenkamen. Die Gesetze wurden von einem Gesetzessprecher mündlich rezitiert. Man(n) beriet über politische Angelegenheiten, beschloss neue Gesetze und sprach Recht. Für den Vollzug der ausgesprochenen Strafen sorgte der gesellschaftliche Druck.

Familie & Geschlechterrollen

Landbesitz und Familienzugehörigkeit waren die Kernelemente der Gesellschaft. Zu Anfang der Wikingerzeit waren die Skandinavier in Familienverbänden organisiert. Die eigene Familie stellte die entscheidende Schutzmacht für das Individuum dar. Ohne die Familienzugehörigkeit galt der Einzelne nichts. Die Ehre der Familie musste unter allen Umständen gewahrt und verteidigt werden. Beleidigungen oder Übergriffe wurden oft blutig gerächt.