Rohstoffe der Tiefsee

Tief – tiefer – Öl: Die tiefsten Öl- und Gasfelder befinden sich im Golf von Mexiko und an der Küste Brasiliens. Das Shell Coulomb Field im Golf von Mexiko nahm 2003 die Produktion bei einer Wassertiefe von 2.280 Metern auf und war damit das Ölfeld mit der größten Tiefe. An der Brasilianischen Küste wird aus Wassertiefen von circa 2.200 Metern gefördert. Das jüngste Feld ist das Carioca Öl- und Gasfeld, 273 Kilometer von der Küste Rios entfernt und 2.140 Meter tief. Aufgrund des hohen Rohölpreises wird weltweit bis 3.000 Meter Wassertiefe nach Öl und Gas gesucht. Das Modell ist die „Transocean No. 3“, eine Halbtaucher-Bohrinsel, die auf Pontons schwimmt, aber auch mit einem eigenen Auftrieb ausgerüstet werden kann. Sie stabilisiert die Bohrinsel mit ihrer Masse und zusätzlichen Ankern über dem Bohrloch. Sie wurde 1973 in Deutschland bei der Kieler Werft HDW nach japanisch-amerikanischen Plänen gebaut und sank ein Jahr später in einem schweren Wintersturm vor der norwegischen Küste.

Trüffel der Tiefsee: Manganknollen bestehen vor allem aus Mangan und Eisen. Die wirtschaftlich interessanten Elemente sind Kobalt, Kupfer und Nickel die unter anderem für die Elektroindustrie und Stahlveredelung gebraucht werden. Die Gesamtmenge an Manganknollen im Nordostpazifik wird auf bis zu 62 Milliarden Tonnen geschätzt.

Inspiration aus der Natur: Die geplante Forschungsplattform namens SeaOrbiter des französischen Architekten Jacques Rougerie soll während seiner Expeditionen still mit der Strömung durch die Ozeane treiben. Zwei Elektromotoren mit Geschwindigkeiten von bis zu vier Knoten (7,4 Stundenkilometer) lassen Kurskorrekturen zu. Der SeaOrbiter ist 51 Meter hoch, davon liegen 30 Meter unter Wasser. Die Decks sind ausgerichtet für 18 Wissenschaftler. Die erste Expedition ist für 2013 geplant. Verschiedene internationale Institute arbeiten an dem wissenschaftlichen Programm, u.a. IFREMER, French Space Agency, NOAA, Woods Hole Oceanography Institution, Scripps San Diego. Die NASA möchte den SeaOrbiter als Trainingsstation für Astronauten nutzen. Das vier Meter hohe Modell des SeaOrbiters wurde für erste Tests im Versuchsbecken Marintek in Norwegen eingesetzt und danach dem Centre national d’art et de culture Georges Pompidou übergeben.