Indianer – kinderleicht erklärt

Kajak Indianer Ausstellung - Copyright: Andreas Jacob

Ausstellung INDIANER
© Andreas Jacob

Die Kunst der Rolle: Wie beim Fahrradfahren bleibt der Kajak im Wasser stabil, solange er bewegt wurde. Sobald das Boot still stand, kippte es sehr leicht um. Anfänger verwendeten deshalb seitlich am Boot angebrachte Schwimmblasen zur Stabilisierung. Wenn ein Eskimo jedoch mit seinem Kajak kenterte, waren zwei Dinge überlebensnotwendig: Eine wasserdichte und mit dem Kajak fest verbundene Jacke und die Eskimorolle. Um nicht Kopf unter im Eiswasser zu ertrinken, wurde der Kajak nur mit Hilfe des Paddels wieder aufgerichtet.

Mit harten Bandagen: Diese Panzerkleider aus Walrossrippen trugen die Krieger der Stämme in Alaska – wie die Ritter im Mittelalter – zum Schutz vor schweren Verletzungen während des Gefechts.

Weiches Gold: Das erste wichtige Handelsgut der in Alaska lebenden Stämme waren Felle, vor allem Seeotterfelle, die in China sehr begehrt waren und die treffende Bezeichnung „weiches Gold“ erhielten. Dieser „Goldrausch“ ging schnell vorüber. Um 1830 war der Seeotter beinahe ausgerottet. Die Jagd auf Seeotter, Seelöwen und Robben erfolgte von Kajaks aus. Deren doppelte Spitze erinnerte an die Beine eines Seeotters, der auf dem Rücken schwimmt. Die Jäger trugen dabei Tarnkappen, die mit den Schnurrhaaren eines Seelöwen besetzt und mit den Farben der Umgebung bemalt waren.

Starke Frauen: Die Sioux-Frauen hatten eine starke Stellung in ihrem Stamm. Sie waren die Besitzerinnen der Tipis und trugen durch die Verarbeitung von Tierfellen wesentlich zum Unterhalt der Familie bei. Zudem waren sie für die Erziehung der Kinder, die der ganze Stolz der Sioux waren, verantwortlich. Die Mütter packten ihre Babys und Kleinkinder in reichverzierte Kindertragen, um sie immer dabei zu haben.

Ohne Hosentasche: Die Sioux-Männer gingen zur Jagd, waren für die Pferde verantwortlich und sorgten für die Sicherheit ihres Stammes. Diese besondere Kleidung hier trugen sie nur an Festtagen. In ihren Hemden und Hosen waren keine Taschen eingenäht. Deshalb brauchten Indianer ständig Beutel. Sie transportierten darin z. B. Farben zur Gesichtsbemalung, Schmucknüsse, Hirschzähne, Federn, Stacheln oder Muscheln.

Fische(n) im Rampenlicht: Die Menominee gingen sehr erfolgreich nachts mit ihren Einbäumen zum Fischen. Um die Fische anzulocken, steckten sie in die Vorrichtung des Bootes eine Fackel aus Birkenrinde, das „Jacklight“. Wenn die Fische dann neugierig zum Licht angeschwommen kamen, mussten die Menominee-Jäger sie nur noch mit ihren Speeren erstechen.

Der kleine Bruder des Krieges: Ursprünglich wurde das Stockballspiel als „kleiner Bruder des Krieges“ bezeichnet. Das Spiel wurde in Vorbereitung auf einen Krieg oder Zum Schlichten von Streitigkeiten gespielt. Um den Sieg kämpften die verfeindeten Gruppen manchmal tagelang und oftmals gab es Verletzte oder sogar Tote. Der neuere Name „Lacrosse“, dem französischen Bischofsstab, bezieht sich darauf, dass der Schläger einen Missionar an einen Bischofsstab erinnerte. Lacrosse ist nach wie vor sehr beliebt: alle vier Jahre finden Weltmeisterschaften statt. Die USA sind der amtierende Weltmeister und gewannen 2010 im Finale gegen Canada.