Indianer – kinderleicht erklärt

Ungewohnte Klänge: Meistens denkt man bei indianischer Musik an Trommelrhythmen und Flötenmusik. Aber es gab auch ein Saiteninstrument: die „Apache-Geige“. Ihr Bauprinzip ist sehr einfach. Die Klangkörper bestehen aus dem Stängel der Yucca-Palme und ihre Saiten sind aus Pferdehaar.

Früh übt sich, wer ein Meisterschütze werden will: Indianerjungen besaßen ihre eigenen Waffen. Von klein auf lernten sie den Umgang mit Pfeil und Bogen. In Spielen und Wettkämpfen übten sie immer wieder ihre Treffsicherheit und Schießfähigkeit. Ein bekanntes Spiel war: Wer konnten die meisten Pfeile in die Luft schießen, bevor der erste wieder gelandet war?

Winnetou der rote Gentleman: Winnetou, den berühmten Apache-Häuptling, hat Karl May erfunden. Er ist ein Indianerheld. Er sieht gut aus, ist ein perfekter Reiter und Schütze, verzichtet auf das Töten von Feinden und Rache. Er beeindruckt durch seine stolze Haltung und hinreißenden Reden. Zusammen mit seinem weißen „Butsbruder“ Old Shatterhand und seinem Gewehr „Silberbüchse“ kämpft er für Gerechtigkeit und Frieden.

Kleine Geistwesen: Die Katsinas sind viele verschiedene unsichtbare Geistwesen von Götter, Tieren und Pflanzen oder sogar von Sternen oder Seelen Verstorbener. Hopi-Kinder bekamen die geschnitzten und bemalten Katsina-Figuren von ihren Vätern geschenkt, um die Katsina kennen zu lernen. Eine dieser Figuren ist die Taawa-katsina. Sie steht für die Sonne. Sie ist sehr mächtig, da die Sonne der hellste und größte Stern ist und das Leben auf der Erde ermöglicht. Man erkennt sie an den Adlerfesern, die sie wie Sonnenstrahlen um das Gesicht trägt.

Das Mädchen mit den Schmetterlingslocken: Wenn ein Hopi-Mädchen in die Pubertät kam, wurde sein Haar über den Ohren zu zwei großen Wirbeln gedreht. Diese sollen Kürbisblüten darstellen, wurden aber auch Schmetterlingslocken genannt. Ab diesem Zeitpunkt durften die Mädchen an der Katsina-Zeremonie teilnehmen. Die Herstellung von Maismehl war ein Teil davon. Mit einem Reibestein zermahlten sie die Maiskörner.

Für eine Hand voll Glasperlen: Auf der Insel Manhattan, dem heutigen Zentrum New Yorks, lebten ursprünglich Indianer vom Stamm der Munsee. Sie ließen sich vor 400 Jahren auf einen für uns unvorstellbaren Handel ein: sie verkauften die Insel Manhattan für Glasperlen im Wert von 60 niederländischen Gulden! Die Stämme des Ostens konnten zu dieser Zeit selbst keine Perlen aus Glas herstellen. Deshalb schätzten sie ihren Wert so hoch ein, dass sie das Land einer ganzen Insel dagegen eintauschten. Der Name „Manhattan“ stammt aus der Algonkin-Sprache und bedeutet „hügeliges Land“.

Glasperlen weiß-blau: Glasperlen waren für die Indianer sehr kostbar, da sie selbst ihre Perlen nur in aufwendiger Handarbeit aus Muschel- und Schneckenschalen herstellen konnten. Lange bevorzugten sie weiß-blaue Muster, weil diese ihren lilafarbenen und weißen Muschelperlen sehr ähnlich waren. Später kam zu den geometrischen Mustern auch kunstvolle Verzierungen mit Figuren, Tieren oder Pflanzen hinzu.

Kassenschlager Traumfänger: Das „Traumnetz“ erinnert an ein Spinnennetz und galt bei einigen Indianerstämmen als Glücksbringer. Andere benutzten es als Haarschmuck oder Spielreifen. Dass sich die schlechten Träume darin verfangen sollen, ist eine Erfindung, die erst vor ungefähr 30 Jahren verbreitet wurde. Heute ist der „Traumfänger“ als berühmter Touristenartikel auch auf vielen Märkten in Deutschland zu finden.