Luxus im Grab: Um ein möglichst angenehmes Leben im Jenseits zu haben, werden dem Toten Grabbeigaben mitgegeben. Dazu gehören Geschirr und Nahrung, Möbel, Kleidung, Kosmetik, Schmuck und sogar Spielzeug. Die Grabkammern von Königen und edlen Ägyptern sind wie Schatzkammern ausgestattet. Ganz wichtig sind die Uschebtis. Das sind kleine Figuren des Verstorbenen, die im Jenseits erwachen und an seiner Stelle für den König arbeiten. Die meisten Ägypter können sich solchen Luxus aber nicht leisten. Ihnen werden nur wenige Grabbeigaben mitgegeben. Oft werden sie in einfachen Gruben in der Wüste bestattet.
Ein Herz so leicht wie eine Feder: Vor dem Totengericht muss der Tote beweisen, dass er im Leben ein guter Mensch war. Dazu wird sein Herz als Sitz des Gewissens gewogen. Nur wenn es so leicht wie eine Feder ist, darf er im Jenseits weiterleben. Wenn nicht, warten grausame Strafen auf ihn. Dann wird sein Herz der Ammut vorgeworfen. Das ist die „Fresserin der Toten“.
Wie entsteht eine Mumie? Die Menschen im Alten Ägypten glauben, dass der Körper für den Verstorbenen die Verbindung zwischen dem Diesseits und dem Jenseits ist. Nur durch diese Verbindung kann er nach dem Tod weiterleben. Deshalb sorgen sie mit der Mumifizierung dafür, dass der Körper erhalten bleibt. Das dauert etwa 70 Tage. Dem Körper werden die Organe entnommen, gereinigt, getrocknet und in speziellen Gefäßen (Kanopen) aufbewahrt. Der Leichnam wird gewaschen, mit Salzen und Mineralien getrocknet und mit Harzen einbalsamiert. Anschließend wickeln die Einbalsamierer den Körper in Leinenbinden. Zuletzt bekommt die Mumie eine Maske aufgesetzt. So eine aufwendige Mumifizierung können sich nur Wohlhabende leisten. Die einfache Bevölkerung hofft auf eine natürliche Mumifizierung im heißen Wüstensand.
Wie sieht der Sarg aus? Ein Sarg soll den Toten wie ein Haus schützen. Die Särge ändern im Laufe der Zeit ihre Form. Nach Kastensärgen kommen Särge in Mumienform in Mode. Zu einer aufwändigen Grabausstattung eines Königs oder einer Person aus der Oberschicht gehören auch mehrere Särge. Sie sind oft aus Holz oder sogar aus Gold und werden wie Schachteln ineinander gesetzt.
Ramses II. – Superman: Ramses II. gilt als der mächtigste Pharao in der ganzen ägyptischen Geschichte. Von allen Pharaonen stellt er die meisten Rekorde auf: Er regiert unfassbare 67 Jahre und wird unglaubliche 90 Jahre alt. Unter seiner Herrschaft beginnt eine 50-jährige Friedensphase. Nie wieder geht es dem Land so gut. Er hat sieben „große königliche Gemahlinnen“ und zahlreiche Nebenfrauen und mindestens 45 Söhne und 40 Töchter. Kaum ein anderer Pharao lässt am Nil so viele atemberaubende Bauten errichten.