Bevor Grönland von den Europäern kolonisiert wurde, lebten hier nur die Kalaallit – die einheimischen Eskimos. Früher als in Nordamerika, nämlich bereits im 10. Jahrhundert, hatten hier die »Nordmänner« eine christliche Kolonie gegründet. 1721 reiste der Pfarrer Hans Egede (1686-1758) mit Erlaubnis des dänisch-norwegischen Königs Frederik IV. nach Grönland, um die dort vermutete kleine Nordmänner-Kolonie in ihrem Glauben zu stärken. Im folgenden Jahrhundert wurden die Kalaallit von der dänischen Staatskirche und Herrnhuter Missionaren endgültig christianisiert. Seither entstand in Grönland eine Gesellschaft, in der sich die Kultur und Tradition der Eskimos mit europäischen Lebensformen mischte. Einen wesentlichen Anteil an der Entwicklung der Kolonie hatte die mit einem Monopol versehene Königliche Handelsgesellschaft, die mit Hilfe der Kalaallit die natürlichen Ressourcen ausbeutete. 1979 erhielt Grönland als erste indigene Region Nordamerikas einen autonomen Status. Seitdem Grönland keine Kolonie Dänemarks mehr ist, sondern autonomen Status genießt, wurden die dänischen Ortsbezeichnungen rückgängig gemacht und durch einheimische Ortsnamen ersetzt. Die Namen der Provinzen Avannaa im Norden, Kitaa im Westen und Tuna im Osten entsprechen den Bevölkerungsgruppen Polar-Eskimo, Westgrönland-Eskimo und Ostgrönland-Eskimo, die hier traditionell ansässig sind.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Grönlands Wirtschaft
Die Grönländer waren immer schon dazu gezwungen, unter großer Abgeschiedenheit vom Rest der Welt und unter extremen Umwelt und Klimabedingungen ihr wirtschaftliches Überleben zu sichern. Dies gelang ihnen durch technisches Geschick und die Anpassung an die unwirtliche Umwelt. Traditionell lebten sie vom Fischfang und der Jagd. Doch Grönland ist auch reich an Bodenschätzen. Durch den Kontakt mit den europäischen Missionaren und Kolonisatoren begann sich das wirtschaftliche Leben Grönlands stark zu verändern. Es bescherte den Grönländern neue Absatzmärkte, band sie jedoch auch in die gegenseitigen Abhängigkeiten eines globalen Wirtschaftssystems mit ein. Heute sind in Grönland Jagd und Fischfang, aber auch der Bergbau wichtige Erwerbszweige. Zunehmend kommt auch dem Tourismus Bedeutung zu.