Alltagsgegenstände der Inka

Alltagsgegenstände der Inka: Frauen mit Lama

Aussagekräftige Kleidung (Kleidung mit Aussagekraft)

Unku © Juliane Böttcher

Unku © Juliane Böttcher

Soweit wir heute wissen, gab es im Inka-Reich keine alphabetische Schrift. Die geographischen Muster auf den Textilien, tocapus genannt, könnten Piktogramme gewesen sein, die sehr wohl umfangreiche Botschaften vermittelten. Zumindest kann man davon ausgehen, dass sowohl die Farben als auch die Bemusterung eines Textils den Status, die ethnische Herkunft und die Funktion seines Trägers kommunizierten. Auch die Qualität der Kleidung war aussagekräftig. Je feiner das Gewebe und je wertvoller das Material, desto höher der gesellschaftliche Rang. Der Inka selbst trug uncus aus Vicuñafaser, der feinsten Kamelidenwolle. Angeblich besaß der Inka Atahualpa sogar einen Umhang, der aus den feinen Haaren von Fledermäusen gearbeitet war. Schmuck aus Edelmetall war ebenfalls den Adligen vorbehalten. Uncus sind »Männerhemden« aus Alpakawolle oder Federn.

Federunku Inka Ausstellung - Copyright: Andreas Jacob

INKA Ausstellung – Vitrine mit Federunku
© Andreas Jacob

Im Inka-Reich zeigten sie die Funktion, den Status und die ethnische Herkunft des Trägers an. Allerdings verstehen wir die genaue Zuordnung der jeweiligen Zeichen noch nicht.  Inka-zeitliche Objekte aus Federn sind sehr selten. Ein weit verbreitetes Kleidungsstück im Inka-Reich waren uncus mit dem sogenannten Diamantmotiv. Dieses Motivband in der Mitte des uncus kommt so häufig vor, dass es vermutlich einen Beruf anzeigt, den es sehr oft gegeben haben muss. Der Verwalter der Brücken trug einen sehr ähnlichen uncu.

Unku 14-16 Jh SMVK München © Staatliches Museum für Völkerkunde München Foto: Marianne Franke

Unku 14-16 Jh SMVK München © Staatliches Museum für Völkerkunde München Foto: Marianne Franke

Uncu mit Schraubenschlüsselmotiv: Uncus, in mit diesem Motiv waren im Inka-Reich sehr verbreitet. Sie gehörten vermutlich spirituellen »Würdenträger«. Textilien dieser Art wurden auch auf dem Gipfel des Llullaillaco in Argentinien auf fast 7.000 Meter Höhe gefunden. Sie lagen in den Gräbern der Kinder, die während des Capaccocha-Rituals geopfert wurden. Textilien gehörten zu den wichtigsten Gütern, die in den Vorratsspeichern gelagert wurden. Inka-zeitliche Objekte aus Federn sind sehr selten. Die Textilien der Huari-Kultur bestechen durch den hohen Abstraktionsgrad ihrer Motive. Inka-Offiziere trugen Schachbrett-uncus.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]

Schachbrettunku Ausstellung Inka © Juliane Böttcher

Schachbrettunku Ausstellung Inka © Juliane Böttcher

Die Schachbrett-uncus können als einzige ihren Trägern genau zugeordnet werden. Aus Chronistenberichten geht hervor, dass die capitánes, die Offiziere der Inka, Schachbrett-uncus getragen haben.

Tocapu Muster – Bedeutungen: das getreppte Inka-Kreuz, chakana = Manche Wissenschaftler sehen es als Symbol für die Stufen, die hinab in die Unterwelt führen, andere als stilisiertes Sternbild »Kreuz des Südens«. Treppenmotiv  = Zeichen für Fruchtbarkeit, Wasser und Feldbau.