Bodenprofile – Regenwald vs. Deutschland

Video Nährstoffkreislauf im Regenwald

Bodenprofile - Regenwald vs. Deutschland: Gürteltier © Konrad Wothe

Gürteltier © Konrad Wothe

Im Regenwald sind Nährstoffe fast ausschließlich in Pflanzen und Tieren, der sogenannten Biomasse, gespeichert. Die lebenswichtigen Mineralstoffe aus Blättern, umgestürzten Bäumen und toten Tieren werden am Urwaldboden vor allem durch Pilze aufgenommen und über ein Pilzgeflecht den Wurzeln zugeführt. Das ablaufende Restwasser enthält daher kaum noch verwertbare Mineralien. Defizite im Mineralhaushalt werden zum Beispiel durch Sand ausgeglichen, den Winde aus der Sahara nach Amazonien tragen. Blitze liefern die Energie zur Bildung lebensnotwendiger Stickstoffverbindungen aus den Anteilen der Luft.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Bodenprofil – Regenwald

Anders als in unseren heimischen Wäldern speichern die tonigen oder sandigen Böden der tropischen Regenwälder kaum Nährstoffe. Sogar die Wurzeln der Baumriesen reichen daher nur bis etwa 50 Zentimeter in die Tiefe, breiten sich aber über eine große Fläche aus und geben den Bäumen so eine hohe Standfestigkeit. Trotzdem ist auf dem nahezu unfruchtbaren Waldboden das vielfältigste und komplexeste Ökosystem der Welt entstanden. Paradox? Bei genauerem Hinsehen nicht. Der Kampf um die knappen Ressourcen des Regenwaldes ist die Ursache für die reiche Artenfülle mit ihren wechselseitigen Abhängigkeiten, Allianzen, Räuber-Beute-Beziehungen und ausgeklügelten Strategien des Überlebens.

In den Böden der tropischen Regenwälder verrottet das Laub der Bäume ganzjährig extrem schnell. Die Nährstoffe aus der dünnen Humusschicht werden dann sofort wieder vom Wald aufgenommen. Acrisole sind für den Regenwald typische alte, tonige Verwitterungsböden, die sich am ehesten für den Plantagenanbau von Ölpalmen, Kautschuk oder Tee eignen.

Bodenprofil – Deutschland

In unseren Breiten verhindern die kühlen Jahreszeiten eine ganzjährige Zersetzung von organischem Material auf dem Waldboden. Zudem bewirken verschiedene Stabilisierungsmechanismen eine Anreicherung von organischem Material im Boden, wodurch sich im Lauf der Jahre langsam nährstoffreicher Humus bildet.