Tod- und Jenseitsvorstellung

Die vier Reichsteile, suyus, waren nicht nur über das ökonomische System verbunden, sondern auch durch gemeinsame große Rituale. Einmal im Jahr und zusätzlich beim Tod eines Sapa Inka fand das große Capacocha-Ritual statt, der Höhepunkt des imperialen Opferzyklus. Hierfür brachten curacas, lokale Herrscher, die bedeutendsten Götterfiguren aus dem ganzen Inka-Reich nach Cusco. Diese wurden auf dem Hauptplatz versammelt und vom Inka nach der Zukunft befragt. Andere Menschen pilgerten ebenfalls nach Cusco und brachten Opfergaben wie Platten aus Gold und Silber, die während des Rituals zu kleinen Lama- oder Menschenfiguren verarbeitet wurden sowie feine Textilien, Federn tropischer Vögel und Lamas.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Kinder für die Götter – Kinderopfer

Ausstellungsraum Kinderopfer Inka Ausstellung - Copyright: Andreas Jacob

INKA Ausstellung
© Andreas Jacob

Die wertvollste Opfergabe aber waren viele Kinder, die in Cusco auf ihr Schicksal vorbereitet wurden. Am Ende des großen Orakels brachte man alle Gaben, auch die Kinder, in die vier suyus zurück. Die Kinder wurden geopfert, einige zusammen mit den Figuren der Berggottheiten, den apus. Opferte man nicht, so zürnten die Götter dem Inka und Unglück kam über alle Menschen.

Opfergaben & Grabbeigaben

Federhaube für die Kinderopfer: Auf dem Vulkan Ampato wurde die Mumie eines Mädchens gefunden. Sie trug so eine Federhaube. Der Ampato war zur Inka-Zeit aktiv und bedrohte Felder und Siedlungen. Die Kinderopfer sollten ihn möglicherweise besänftigen. Andere Berge, auf denen man Kinderopfer fand, sind auffallend erzhaltig und wurden intensiv ausgebeutet. Vielleicht galten die Kinderopfer als Gegengabe für die Entnahme der Erze.