Klima und Landschaft: Nildelta

Klima und Landschaft: Nildelta - Luftbild

Nildelta Luftbild

Im Rhythmus des Nils – Der Nil besitzt zwei Quellflüsse, die aus Äthiopien und dem Sudan kommen. Vereint fließen sie erst durch Nubien und dann nach Ägypten. Vom südlichen Oberägypten aus strömt der Nil durch ein bis zu 20 Kilometer breites Tal, verzweigt sich in der sumpfigen Ebene des unterägyptischen Nil-Deltas und mündet ins Mittelmeer. Zu beiden Seiten dieser fließenden Lebensader schließen sich die Ebenen und Gebirge der Libyschen Wüste im Westen und der Arabischen Wüste im Osten an, die dem Niltal eine einzigartige Geschlossenheit verleihen. [the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Im oberägyptischen Niltal herrscht ein trockenes, warmes Klima und auch das unterägyptische Nildelta ist regenarm. Drei zyklisch wiederkehrende Jahreszeiten prägen das Landschaftsbild: Der altägyptische Jahresanfang beginnt Mitte Juli mit der Zeit der Nilschwemme – Achet. Der Nil tritt über das Ufer und überflutet das Tal. Der fruchtbare dunkle Nilschlamm, der nach dem Sinken des Wasserspiegels den Boden bedeckt, bietet ideale Voraussetzungen für die Aussaat des Getreides. Das Keimen und Aufgehen der Saat von November bis Februar begründet die zweite Jahreszeit – Peret. Auf sie folgt ab März die heißeste und trockenste Jahreszeit, in der die Ernte stattfindet – Schemu. In ihr steigen die Temperaturen auf über 40 Grad.

Mit dem jährlichen Ansteigen des Nils wird auf natürliche Weise nur die Fläche in Nilnähe überflutet und so landwirtschaftlich nutzbar. Kanäle und Dämme erweitern jedoch die Anbauflächen. Der Josephskanal führt von Mittelägypten bis ins Fayum-Becken und in die Nähe der dort gelegenen Pyramiden. Seine geringe Fließgeschwindigkeit macht ihn zur sicheren Transportader für Getreide, und durch die gesteigerte Wasserzufuhr ermöglicht er zwei Ernten. Die Oase Fayum, der „Garten Ägyptens“, wächst durch systematisches Bewässern. Dabei nutzt man das Schaduf, eine Wasserhebeanlage mit Hebebalken, Gegengewicht und Schöpfkrug sowie, etwas später, die Sakiye – eine durch Stricke verbundene Kette von Krügen, die durch ein Göpelwerk von Tieren angetrieben wird.