Die Inka in der Kolonialzeit

Ausstellungsraum Christianisierung Inka Ausstellung - Copyright: Andreas Jacob

Ausstellungsräume INKA Ausstellung
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Ein Reich zerfällt – Spanische Eroberung und Kolonialzeit: Im Jahre 1532 wurde das Inka-Reich von Francisco Pizarro im Namen der Krone erobert und dem spanischen Kolonialreich untergeordnet. Wie konnte das Inka-Reich ein Ende finden? Die Gründe waren vielfältig, zum Teil im Unmut gegen die inkaische Politik begründet: die vielfach gewaltsame Eingliederung zahlreicher Gruppen sowie die Zwangsumsiedlungen, ein inkaischer Bürgerkrieg und eine zu hohe Steuerlast brachten das Imperium bereits vor der Ankunft der Spanier ins Wanken. Hinzu kamen die um sich greifenden, von den Europäern eingeschleppten Seuchen. Innerhalb weniger Jahre starben 90% der Bevölkerung daran. Die eintreffenden Konquistadoren waren zudem erfahrene Soldaten mit effektiven Waffen und Pferden und wurden von tausenden indigenen Verbündeten unterstützt. Die spanischen Invasoren kamen mit neuen Ideologien, Glaubensvorstellungen und Lebensweisen: Herrscher waren nicht mehr göttlich, die Sonne nur noch ein Stern, die Gabe blieb ohne Gegengabe, Ausbeutung wurde zum obersten Prinzip. Die andine Welt wurde auf den Kopf gestellt, auch wenn einige inkaische Konzepte wie Arbeitstribute oder der Austausch von Macht gegen Privilegien von den Spaniern übernommen wurden.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Bruderstreit und Bürgerkrieg: Huayna Capac bekam als erster Inka-Herrscher die beginnende spanische Invasion Südamerikas zu spüren. Er starb an den von europäischen Kundschaftern Pizarros eingeschleppten Pocken. Nach seinem Tod kämpften zwei seiner Söhne, Huáscar und Atahualpa, um den Thron. Während Huáscar, als Sohn der Hauptfrau des Inka, den inkaischen Adel und die Beamten hinter sich hatte, konnte sich sein Bruder Atahualpa die Unterstützung des Heeres sichern. Der Streit eskalierte in einem Bürgerkrieg, bei dem sich die unterschiedlichen ethnischen Gruppen des Inka-Reiches jeweils einer der Parteien anschlossen. Atahualpa gelang es schließlich, den Kampf für sich zu entscheiden und seinen Bruder Huáscar gefangen zu nehmen und töten zu lassen. Der Bürgerkrieg hatte das Inka-Reich gespalten und ließ die Anhänger des unterlegenen Huáscar nach neuen Verbündeten suchen. Diese schienen sie in den Spaniern zunächst gefunden zu haben.