Zukunft der Meere

Zukunft der Meere - Meeresbrandung mit Gischt

Meeresbrandung

Die Zukunft begann gestern: Die Ozeane spielen eine Schlüsselrolle im weltweiten Klimageschehen. Der letzte Bericht des Weltklimarates (IPCC) zeigt, dass der Klimawandel schneller als je zuvor in der Erdgeschichte unseren Planeten verändert. Durch die Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas hat der Mensch soviel Kohlendioxid wie nie zuvor in die Atmosphäre gepustet – mit katastrophalen Folgen für die Ozeane: Sie versauern, erwärmen sich, die Polkappen schmelzen, der Meeresspiegel steigt an. Der Kohlendioxid-Gehalt der Luft hat seit dem Jahr 1750 um 35 Prozent von 280 ppm (parts per million) auf 392 ppm im Jahr 2011 zugenommen. Das Meer nimmt davon etwa ein Drittel auf. In hohen Breiten, in denen kaltes Tiefen- und Bodenwasser erzeugt wird, vorwiegend im Nordatlantik und im Weddellmeer, gelangen die gelösten Gase dann in den Bereich der Tiefenwasserzirkulation und sind für längere Zeit dem Kontakt mit der Atmosphäre entzogen. Erst nach etwa 1.000 Jahren gelangt das in die Tiefe verfrachtete CO2 mit der ozeanischen Zirkulation in niederen Breiten wieder an die Meeresoberfläche. Dort wird das auftreibende Wasser erwärmt, die Lösungsfähigkeit sinkt und ein Teil des bei kälteren Temperaturen gelösten CO2 gast nun aus und tritt wieder in die Atmosphäre ein. Klimaschwankungen gab es in der Erdgeschichte schon immer. Eiszeiten und Warmzeiten wechselten über lange Zeiträume in einem natürlichen Rhythmus. Noch nie zuvor aber hat eine Spezies in so kurzer Zeit dermaßen grundlegend in die globalen Zusammenhänge eingegriffen. Klimaprojektionen bis zum Jahr 2100 sagen eine verstärkte Erwärmung von bis zu 4 °C und einen zunehmenden Meeresspiegelanstieg von bis zu 60 Zentimeter voraus.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Erwärmung – Tiefsee erwärmt sich langsam: Seit 1955 haben sich die Ozeane durchschnittlich um 0,04 °C erwärmt. An der Oberfläche wurden im Mittel 0,6 °C gemessen. Hört sich wenig an, hat aber gravierende Auswirkungen auf das Ökosystem Ozean. 80 Prozent der Wärme, die unsere Erde bisher durch den Treibhauseffekt zusätzlich aufgenommen hat, landet in Ozeanschichten bis 1.500 Meter Wassertiefe. Polarforscher haben jüngst herausgefunden, dass aber auch der tiefe Ozean an diesem Prozess beteiligt ist. In der ewig kalten Antarktis erwärmt sich das Wasser in den Tiefen. In den vergangenen 26 Jahren ist die Wassertemperatur dort großräumig um sechs Hundertstel Grad angestiegen. Ein scheinbar geringer Wert, der aber gravierende Auswirkungen haben kann, denn aus dem Weddellmeer heraus werden die Verhältnisse in der weltweiten Tiefsee beeinflusst.  Und viele Meeresbewohner haben sich an stabile Temperaturen angepasst. Kleinste Änderungen können viele Organismen nur schwer, manchmal gar nicht kompensieren.