Christianisierung der Wikinger

Christianisierung der Wikinger: Stabkirche

Stabkirche

Die Wikingerzeit ist die Zeit der Christianisierung des Nordens. Die Skandinavier verehrten noch die alten Götter, während das Fränkische Reich und die Britischen Inseln bereits christlich waren. Nicht zuletzt durch den Fernhandel verbreitete sich das Wissen über Christus in Skandinavien. Schriftquellen und archäologische Funde berichten von den ersten Missionsversuchen und kleinen Christengemeinden schon ab dem 9. Jahrhundert. Zu Beginn waren die Skandinavier in religiöser Hinsicht tolerant: Christus wurde als ein weiterer von vielen Göttern akzeptiert. Für die Menschen bot das christliche Paradies eine attraktive, mit Hoffnung verbundene Jenseitsvorstellung. Der Übergang zum Christentum geschah in vielen Gegenden allmählich und freiwillig; manche Fürsten jedoch setzten die offizielle Christianisierung ihres Herrschaftsgebiets mit Gewalt durch.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]

Enkolpion (REliquienbehälter) mit Scharnierverschluss, Uppakra, S, Bronze, 11. Jh. © Lunds Universitets Historika Musem - Foto: Andreas Jacob

Enkolpion (Reliquienbehälter) mit Scharnierverschluss, Uppakra, S, Bronze, 11. Jh. © Lunds Universitets Historika Museum – Foto: Andreas Jacob

Von Odin zu Christus – Im 8. – 9. Jahrhundert verehrten die Skandinavier noch die alten Götter, während das Fränkische Reich und die Britischen Inseln bereits christlich waren. Nicht zuletzt durch den Fernhandel verbreitete sich das Wissen über Christus in Skandinavien. Schriftquellen und archäologische Funde berichten von den ersten Missionsversuchen und kleinen Christengemeinden schon ab dem 9. Jahrhundert. Persönliches Kleidungszubehör wie Fibeln beweisen den Einfluss des Christentums im Norden schon im 9. Jahrhundert. Schon ab der frühen Wikingerzeit wurden Kruzifixanhänger im Norden getragen. Allerdings war man darauf bedacht, Christus als lebendigen Sieger am Kreuz darzustellen.

In den 820er Jahren war der Missionar Ansgar (der „Apostel des Nordens“) in Haithabu und Birka tätig, wo er jeweils kleine Christengemeinden hinterließ. Erst im Jahr 948 wurde Haithabu zum Bischofssitz. Die im Hafen gefundene Glocke ist der bislang einzige archäologische Hinweis auf einen Kirchenbau. Handwerker, die für das dänische Königshaus tätig waren, schufen aus Goldblech, Perlschnürchen und -kügelchen Schmuckstücke, in der die traditionell verschlungene nordische Ornamentik mit der Kreuzstruktur aus der christlichen Kunst verschmolz.