Guttapercha – Gewinnung & Verwendung

Guttapercha - Gewinnung & Verwendung: Sonne im Regenwald © Konrad Wothe

Sonne im Regenwald © Konrad Wothe

Aus dem eingetrockneten Saft des Taban-Baumes (ein Dutzend Arten, darunter Dichopsis gutta und D. oblongifolia) entsteht in erwärmtem Zustand der plastische Werkstoff Guttapercha, der bei Normaltemperatur hart und nicht elastisch ist. Erste Materialproben wurden 1843 nach England geschickt.

Tiefseekabel – Da Guttapercha im Wasser korrosionsbeständiger ist als Gummi, war es der ideale Werkstoff für die transozeanischen Kabel, die ab 1858 verlegt wurden und die globale Kommunikation revolutionierten. Für 200.000 Seemeilen von Unterwasserkabeln wurden bis 1900 rund 88 Millionen Bäume gefällt, von denen jeder etwa 310 Gramm Latex lieferte.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Auch viele andere Produkte, von Schuhsohlen über Golfbälle und Zahnfüllungen bis zu Möbeln, wurden in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts aus Guttapercha hergestellt. Allein im Jahr 1898 wurden 23 Millionen Bäume für den Export gefällt.

Guttaperchagewinnung

Die übliche Methode der Gewinnung von Guttapercha bestand im Fällen des Taban-Baumes, dessen Reste man verrotten ließ. Da es kaum Pflanzungen des Baumes gab, war sein Wildbestand 50 Jahre nach dem Bekanntwerden von Guttapercha in Europa so gut wie vernichtet.