Zur Wikingerzeit erreichte der überregionale Handel ganz neue Dimensionen. Vorhandene Handelsplätze wuchsen, neue Städte wurden gegründet. Zu den wichtigsten Zentralorten zählten Haithabu, Jelling, Uppåkra und Birka. Die Handelszentren der Wikingerzeit befanden sich an Wasserwegen und waren per Schiff gut erreichbar.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Haithabu – Die Stadt auf der Heide
Sie lag an der schmalsten Stelle der Jütischen Halbinsel, am Ende eines Ostseefjords. Nach Westen erreichte man über zwei Flüsschen die Nordsee. Bei Haithabu kreuzte sich diese Verbindung mit dem „Heer-“ oder „Ochsenweg“, einem Handelsweg nach Norden. Haithabu war strategisch wichtig und wurde durch eine mächtige Wallanlage gesichert: das Danewerk entlang des Handelswegs und einen Halbkreiswall um die Siedlung. Der dänische König Göttrik ließ Anfang des 9. Jahrhunderts dort Kaufleute ansiedeln. Rasch begannen Handwerk und Handel in Haiðaby zu florieren. Hunderte von Menschen lebten hier auf kleinstem Raum zusammen. 1066 abgebrannt, wurde die Nachfolgesiedlung an das gegenüberliegende Ufer der Schlei verlagert – das heutige Schleswig.
Ursprünglich verehrten die Bewohner Haithabus die alten nordischen Götter. Durch die Lage an der Grenze zum Frankenreich stand die Siedlung aber von Beginn an unter christlichem Einfluss. Die Vita Rimberti, geschrieben um 900, berichtet, dass die Christen in Haithabu eine Kirche besaßen. Das erwähnt auch der arabisch-jüdische Kaufmann Ibrahim ibn Yakub al-Israili al-Tartushi, der Haithabu 965 besuchte. Vom Bekenntnis der Christen zeugen zahlreiche Kreuz- und Kruzifixanhänger, die in Haithabu gefunden wurden.
Ab Ende des 9. Jahrhunderts stieg der Wasserspiegel der Schlei an. Die Hafenanlagen und ein Teil der Siedlung liegen heute unter Wasser. Infolge des Sauerstoffmangels unter Wasser blieben in Haithabu zahlreiche Objekte aus Holz erhalten, darunter auch Schiffswracks.