Kosmetik
Schöne Augen hebt man nicht nur mit Schminke hervor, sondern auch durch ebenmäßige Augenbrauen. Zum Zupfen benutzt man metallene Pinzetten. Generell wird Körperbehaarung nicht sehr geschätzt – während Männer vorwiegend Pinzetten und Rasierklingen benutzen, entfernen Frauen viele Härchen mit einer Creme aus Zucker, Zitronensäure, Sonnenblumenöl und Wasser.
Die Kosmetik erreicht schon in der prädynastischen Zeit einen hohen Stand. Für die auffallende Betonung der Augenlider verwendet man verschiedene Mineralien wie Bleiglanz, Azurit und Malachit. Reibsteine helfen beim Zermahlen der kleinen Klümpchen. Zum Auftragen benutzt man einen Schminkstift.
Schminke auf Mineral-Basis nutzt man von steinernen Paletten. Das gewonnene Pulver oder die angerührte Schminkpaste können in kleinen Gefäßen aus edlem Steinmaterial aufbewahrt werden. Im Neuen Reich verwendet man dafür auch buntes Glas, das zu schönen Formen verarbeitet wird.
Salben-Gefäße haben große Bedeutung, denn Wohlgeruch symbolisiert die Gegenwart des Göttlichen. Für die Pflege der Haut verwenden die Ägypter kostbare Salben und Öle, die sie aus aromatischen Substanzen wie Weihrauch und anderen duftenden Harzen sowie aus Pflanzenölen zubereiten.
Öle, Essenzen und Salben werden in kleinen Behältnissen oder in Schalen dargeboten, die gern mit Blumenmotiven wie Lotosblüten und -knospen verziert sind.
Kleidung
Plissiert, gerafft und ausgestellt – Die Kleidung der Frauen aller Schichten bleibt lange Zeit einfach und gleichartig – sie tragen seit dem Alten Reich ein knöchellanges weißes Trägerkleid aus Leinen. Im Neuen Reich halten alternative Modetrends Einzug: die Oberschicht trägt nun plissierte Gewänder, geraffte Obergewänder oder Hemden. Offenbar unter vorderasiatischem Einfluss werden die Stoffe bunter – Borten und Verzierungen schmücken die Kleidung. Sängerinnen, Tänzerinnen und Musikantinnen treten leicht oder oft gar nicht bekleidet auf. Die Männer tragen in der Regel nur einen kurzen Schurz – die der gehobenen Schichten tragen eine wadenlange oder nach vorne weit ausgestellte Variante. Ob Herodot Recht hat, wenn er schreibt: „Jeder Mann hat zwei Kleider, die Frau aber nur eins“, darf bezweifelt werden.
Gewebtes Leinen oder Flachs ist lange Zeit das vorherrschende Material für Kleidung. Es gibt mehrere Qualitäten, die Grundfarbe ist stets weiß in allen Nuancen. Erst in der zweiten Hälfte des 1. Jt. v. Chr. gewinnt Wolle von Schafen und Ziegen an Bedeutung und ist in ptolemäischer und spätantiker Zeit sehr beliebt.