Infrastruktur & Botenläufer

Quipi Code Inka Ausstellung - Copyright: Andreas Jacob

Rechensystem – Schautafel
© Andreas Jacob

Rechensystem quipu-Code

Quipu bedeutet Knoten. Die Botenläufer übermittelten ihre Botschaften und Nachrichten mittels Knotenschnüren. Mit Hilfe der Knotenschnüre wurden unterschiedlichste Informationen gespeichert. Je nachdem auf welchem Abschnitt sich der Knoten befindet, zählt er 1, 10 oder 100 und je nach Anzahl der Umschlingungen steht er für die Zahlen 1–9. Die Knotenschnüre waren Buchhaltungssystem, Gedächtnisstütze für Mythen und geschichtliche Inhalte, Rechenmaschine und Kalender. Bevor das System im Detail dokumentiert werden konnte, wurden die Kundigen, die diese Schnüre lesen konnten, von den Spaniern ermordet.

Nach heutigem Wissensstand hinterließen uns die Inka keine Schrift. Ihre zumeist in mythische Überlieferungen eingeflochtene Geschichte wurde mündlich oder in Knotenschnüren überliefert, die wir bis heute nur ansatzweise verstehen. Schriftliche Quellen über die Inka sind fast ausschließlich von Europäern verfasste Eroberungsberichte, Beschwerdebriefe, Chroniken und statistische Erhebungen. Einen der wichtigsten Berichte verfasste der Eroberer Pizarro selbst. Eine andere wichtige Quelle von 1553 stammt von Pedro Cieza de León, ein Soldat, der an der Eroberung weiter Teile des Andengebietes im heutigen Kolumbien und Ecuador beteiligt war. Guaman Poma de Ayala, Sohn einer indigenen adligen Familie, verfasste 1615 eine Chronik über die Inka-Zeit, die mit einer Vielzahl von Illustrationen versehen ist. Archäologische Großprojekte in und um Cusco sowie in Bolivien und an der Küste Perus führten in den letzten zehn Jahren zu vielen neuen Erkenntnissen und einem deutlich besseren Verständnis der Inka-Kultur.