Neue Indianer

Wie der Westen verspielt wurde, Vierfarbstoffsetdruck für Squash Blossom Galery, Colorado, nach einem Gemälde von David P. Bradley (*1954, White Earth Chippewa, Minnesota) 1983 © Museum für Völkerkunde Wien

Wie der Westen verspielt wurde, Vierfarbstoffsetdruck für Squash Blossom Galery, Colorado, nach einem Gemälde von David P. Bradley (*1954, White Earth Chippewa, Minnesota) 1983 © Museum für Völkerkunde Wien (Slg. Stephen Fox)

Spielkasinos: 1979 eröffneten die Seminole in Florida das erste indianische Spielkasino. Mittlerweile gibt es in den USA über 400 indianische Kasinos, die sich auf 28 US-Bundesstaaten verteilen. Sie schaffen Arbeit für gut 670.000 Menschen (meist nicht-indianischen Ursprungs) und erzielen einen jährlichen Umsatz von über 25 Milliarden Dollar. Von diesem Boom der Kasinos profitiert die indianischstämmige Bevölkerung jedoch nicht in gleichem Maße. Im Gegenteil: diese Entwicklung verstärkte den Unterschied zwischen Arm und Reich, zwischen wohlhabenden und wirtschaftlich schwachen Stammesgemeinschaften. Hinzu kommt, dass die Durchschnittseinkommen indianischer Familien bis heute weit unter, die Arbeitslosenzahlen weit über jenen der weißen Amerikaner liegen.

Der neue Bison: Die Betreiber von Spielkasinos reiben sich die Hände: Die Kasinos sind eine scheinbar unerschöpfliche Geldquelle. Von ihren Befürwortern werden indianische Spielkasinos daher auch »die neuen Bisons« genannt. Wer eines besitzt, hat damit einen guten Fang gemacht und fürs erste ausgesorgt.