Im Zentrum der neu gegründeten Residenzstadt von Pharao Echnaton, Amarna (Achet-Aton), liegt der Kleine Aton-Tempel. Seine drei Höfe sind offen gestaltet, um das Sonnenlicht, die Strahlen des Gottes Aton, ungehindert hineinströmen zu lassen. Im ersten Hof gibt es zahlreiche Altäre, im zweiten ein Priesterhaus und Zugänge von den Bäckereien und der Residenz Echnatons. Der hinterste Hof entspricht dem Sanktuar früherer Tempel, in denen das Kultbild eines Gottes verwahrt wurde – in Amarna jedoch ist die Sonne selbst Kultbild des Aton.

Der Große Palast in Amarna (Achet-Aton – Neues Reich, 18. Dyn., Echnaton (1351-1334 v. Chr.)) mit seinen Dimensionen von 270 Metern Breite und 500 Metern Länge gehört zu den größten Palästen Ägyptens – und ist heute fast verschwunden. Charakteristisch sind die offenen Höfe mit den zahlreichen Altären für den Sonnengott Aton und ebenso die Räume ohne Dächer, um das Sonnenlicht hineinfluten zu lassen. Ein repräsentatives Gebäude, das staatliche und kultische Funktionen miteinander verbindet.

Der Nordpalast (Neues Reich, 18. Dyn., Echnaton (1351-1334 v. Chr.)) von Amarna liegt nur wenige Kilometer vom Zentrum entfernt und gliedert sich in drei Teile: Im vorderen Teil, dem westlichen, befindet sich der Eingangshof mit Priesterräumen und einem Altarhof. Im mittleren Teil gibt es ein großes Wasserbecken, seitlich davon Wirtschaftsbauten und Ställe. Im letzten Teil, der im Osten liegt, befinden sich die Privatgemächer Echnatons, die sich um einen Hof gruppieren. Die Nutzung dieser Anlage wird insbesondere seiner Hauptgemahlin Nofretete zugeschrieben.

Königliche Statuen zeigen Echnaton und Nofretete gewöhnlich mit dem Namen ihres Gottes Aton auf Armen und Brust. Wie ein Königsname ist der Göttername dabei in Kartuschen geschrieben. Ungefähr im neunten Regierungsjahr ändert Echnaton den Götternamen, wohl um die anfangs direkten Bezüge zum heliopolitanischen Sonnengott Re-Harachte zu vermeiden.

Echnaton feiert schon bald nach seinem Regierungsantritt ein Thronjubiläum, das Sedfest. In Karnak lässt er im neu errichteten Aton-Tempel große Reliefzyklen mit Szenen des Sedfestes anbringen. Nach der Regierungszeit Echnatons werden die Aton-Tempel zerstört und deren Teile von Pharao Haremhab für dessen Bautätigkeiten als Füllmaterial verwendet. Auf diese Weise blieben tausende Reliefblöcke erhalten und zahlreiche Szenen konnten wieder rekonstruiert werden.

Zweirädrige Wagen mit Doppelgespann gehören zu den bevorzugten Fortbewegungsmitteln von Echnaton und Nofretete in Amarna. Auch Höflinge und hochgestellte Persönlichkeiten, darunter der Bildhauer Thutmoses, nutzen diese leichten und schnellen Gefährte – eine Art „Porsche des Alten Ägypten“. Als Streitwagen kommen sie auch im Militär zum Einsatz.