Futterkammer – In der freien Natur ernten diese Pilzzüchterinnen hoch in den Baumkronen Blätter. Die verschiedenen Aufgaben Schneiden, Transportieren und Zerkleinern werden von entsprechend großen Ameisen übernommen. Eine Arbeiterin bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 24 km/h und trägt eine Last, die mit menschlichen Maßstäben verglichen ungefähr 300 Kilogramm entsprechen würde.
Pilzkammer – Im unterirdischen Erdnest wird ein Pilz auf den zerkleinerten Blättern kultiviert. Der Pilz ist die einzige Nahrung der Ameisen und stellt zudem einen erheblichen Teil der Neststruktur dar. Beim Zusammenleben dieser Ameisen mit dem Pilz handelt es sich um eine echte Symbiose, weder der Pilz noch die Ameisen können ohne einander leben.
Ameisenriten
Ameisenmarter – Die Riten der Völker Amazoniens beziehen sich unmittelbar auf ihre Umwelt. Tiergestaltige Geflechtrahmen voller stechender Ameisen werden den Initianden beim Mannbarkeitsritual auf den Körper gepresst. Hier handelt es sich um einen Piranha, den gefürchteten Bewohner der Wasserwelt. Heilriten – Die Schamanen Amazoniens erlangen durch Zähmung der wilden Kräfte der Natur Handlungsfähigkeit. In seinen Heilriten bemüht sich der Schamane um das Wohlbefinden seiner Patienten nach demselben kosmologischen Schema wie beim Ameisenfest: Um ein Drogenpulver zu schnupfen, benutzt er Röhrchen aus den Federkielen einer Harpyie (Sie steht für die Oberwelt und die Trockenzeit) und beugt sich über das Tablett in Gestalt einer Schlange (als Symbol für die Unterwelt und die Regenzeit).
Ameisenarten
Gigantiops – Diese südamerikanische Art verfügt über außergewöhnlich große Augen und hat deswegen beinahe eine Rundumsicht. Die Ameise kann dadurch nicht nur ihren Fressfeinden schnell ausweichen, sondern auch Kleinstlebewesen gezielt durch Hetzjagd erbeuten. Die Fähigkeit, springen zu können, begünstigt dieses Verhalten.
Meranoplus – Diese indonesische Knotenameise kann Kolonien von einigen hundert Tieren bilden. Neben ihrem Wehrsekret verlässt sich die Art auf ihre hohe Zahl beim Besetzen von Nahrungsquellen. Nektarien an Pflanzen werden regelmäßig besucht und Insekten werden gemeinsam ins Nest getragen. Die Orientierung erfolgt fast allein über Geruchsstoffe, mit denen Wege markiert werden.
Neoponera – Die Pachycondyla apicalis ist eine große, urtümliche Jagdameise, die sich überwiegend optisch orientiert und auf Bewegungen von Menschen reagiert. Wegen ihrer langen Beine kann sie sich geschickt im Gelände bewegen und nach Nahrung suchen. Sie lebt in ihrer Heimat Südamerika nur in kleinen Gruppen von maximal 100 Tieren.
“Der Killerpilz” – Eine Verwandte der 24-Stunden-Ameise, Dinoponera sp., wurde von einem Pilz (Cordyceps sp.) getötet, dessen Fruchtkörper im Brustbereich aus dem Körper herauswachsen, wohl um andere Insekten anzulocken und mit den Sporen zu infizieren. Die befallene Ameise wurde aus dem Nest verbannt und hat sich an exponierter Stelle an der Vegetation festgeklammert.