Kongobecken

Leben & Arbeiten im Kongo

Axt mit Eisenklinge – Die Axt ist das wichtigste Arbeitsinstrument des Wanderfeldbaus. Die Klinge wird von traditionellen Schmieden aus lokalem Erz gefertigt, aber auch aus Alteisen wie Auto-Blattfedern. Zur Aufnahme der Klinge wird ein kegelförmiges Loch in das verdickte Ende des Stiels gebrannt.

Hausgemacht oder Made in China – Die Machete kommt beim Roden, Jäten und Ernten, beim Schälen von Maniok und Bananen sowie bei handwerklichen Tätigkeiten zum Einsatz. Traditionelle Klingen sind sichelförmig (Schneide innen), bei modernen Klingen, meist „Made in China“, liegt die Schneide außen. Männer verwenden große Macheten, Frauen kleinere zum Ausheben von Pflanzmulden.

Honigernte – Das „Honigbeil“ ist eine kleine Axt mit einer an einem Knieschaft angebrachten Klinge. Es dient dem Aufschlagen von Baumhöhlen, denen die Honigwaben von Wildbienen entnommen werden. Die Monate der Honigernte gelten bei den BaMbuti des Ituri-Waldes als festliche Schlemmersaison.

Netz für die Gemeinschaftsjagd – Das Jagdnetz ist eine bedeutende technische Errungenschaft der Regenwaldkulturen des Kongobeckens. Im Ituri-Wald wird es fast nur noch von den BaMbuti- Pygmäen verwendet. Die Netze sind in der Regel ca. 1,20 Meter hoch und erreichen Längen von bis zu 100 Metern. Die Schnüre werden aus der Faser der Waldliane Manniophyton fulvum (Euphorbiaceae) gezwirnt.

Jagdwaffen – Gerade gewachsene Abschnitte der Waldliane Ancistrophyllum secundiflorum (Aracaceae) werden über Feuer in Bogenform gebracht. Die Sehne besteht aus gespaltenen Streifen der Lianenpalme. Die Pfeilschäfte aus Blattmittelrippen der Raphia-Palme sind mit Blättern „befiedert“, haben Eisenspitzen oder werden mit Gift aus der Waldliane Partiquetina nigrescens (Periplocaceae) oder aus anderen Pflanzen bestrichen.

Für die Großwildjagd – Speere werden bei der Jagd auf Wildschweine, Büffel und Großantilopen eingesetzt. Mit ihnen töteten die BaMbuti früher auch Elefanten. Die Speerspitze besteht aus geschmiedetem Eisen, der Schaft aus Hartholz-Baumschösslingen.

Helfer bei der Jagd – Hunde sind wichtige Jagdgehilfen bei der Netzjagd. Da sie beim Aufstöbern des Wildes keinen Spurlaut geben, werden ihnen Holzglocken umgehängt. Im zentralafrikanischen Regenwald ist eine Haushunderasse entstanden, die bei uns heute unter der Bezeichnung Basenji (Swahili, „die Wilden“) bekannt ist.