Die etwa 10.000 Arten haben ihren Namen von den zahlreichen Borsten, die an jedem Segment als Stützelemente und Fortbewegungsapparat dienen. Vielborster gehören zur ursprünglichen Klasse der Ringelwürmer. Im Meer besiedeln sie alle Lebensräume, vor allem aber den Meeresboden. Sie bilden die Nahrung für zahlreiche Organismen, unter anderem Fische. Ihr Nahrungsspektrum ist so unterschiedlich wie ihre Körpergestalt. Einige sind Jäger, andere leben als Aas- und Substratfresser oder Weidegänger, wieder andere filtrieren ihre Nahrung aus dem umgebenden Wasser. Besonders ungewöhnlich sind die verwandten Bartwürmer der Gattung Riftia, die sich durch Bakterien ernähren, welche ihre Energie aus Schwefelwasserstoff an Hydrothermalquellen gewinnen.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Manch ein Meeresborstenwurm kann eine Länge von 20 Zentimeter erreichen. Er lebt auf dem antarktischen kontinentalen Schelf und ist ein große Räuber. Er kann seinen Schlund ausstülpen und dann mit seinen kräftigen Kiefern seine Beute festhalten und in den Mund ziehen. Seine seitlichen Borsten leuchten fast golden.
Der räuberisch Schuppenwurm gehört zur Familie der Seemäuse. Er wird über zehn Zentimeter groß und ist in der Antarktis vom Schelf bis in 4.700 Meter Tiefe verbreitet. Ihre in Regenbogenfarben schillernden Borsten interessieren Physiker aufgrund ihrer optischen Eigenschaften als Modell für einen neuen Typ Glasfaserkabel.
Rotkäppchen: Diese sog. Riesenröhrenwürmer können bis zu 170 Zentimeter lang werden, leben in „selbstgebauten“ Röhren und siedeln meistens in 2.000 bis 3.000 Meter Tiefe an den sog. „Black Smokern“. Sie leben in Symbiose mit Bakterien: Die rote Färbung verdanken die Würmer einem bestimmten Blutbestandteil des Wurms, der die Würmer mit Sauerstoff und die Bakterien mit Schwefelwasserstoff versorgt.
Hart im Nehmen: Der Pompeji Wurm, auch Borstenwurm genannt, fühlt sich dort am wohlsten, wo ihn pausenlos hochgiftige Schwermetalle und Mineralien umspülen. Seine weiße, papierdünne, röhrenförmige Wohnung baut er nur Zentimeter von den gefährlichsten Stellen entfernt. Er panzert sich mit einer Schicht aus über 30 verschiedenen Mikroorganismen, die ihn als lebendes Schutzschild umgeben.