Waffen der Wikinger

Hofjagd- und Rüstkammer Kunsthistorisches Museum Wien © KHM-Museumsverband

Mährischer Nasalhelm, Olomouc, CZ, Eisen, 11. Jh. Hofjagd- und Rüstkammer Kunsthistorisches Museum Wien © KHM-Museumsverband

Helme aus Metall waren sehr selten. Es ist nur ein einziger aus dem Kerngebiet der Wikinger erhalten geblieben. Falls die Wikinger Metallhelme trugen, hatten diese keine Hörner. Hörnerhelme gab es in der Wikingerzeit schlichtweg nicht – sie sind eine Erfindung des 19. Jahrhunderts. 1876 wurde Richard Wagners Opernzyklus „Der Ring des Nibelungen“ in München uraufgeführt. Der Bösewicht Hunding erschien mit einem Hörnerhelm auf der Bühne. So wurde eine Verbindung zwischen Hörnern und Helmen, der nordischen Mythologie und den Wikingern hergestellt, die sich bis heute hartnäckig hält.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Waffenbesitzer

Nur freien Männern war es erlaubt Waffen zu tragen. Die Bewaffnung war eher ein Männlichkeitsideal, als dass alle (freien) Männer tatsächlich Krieger waren. Auch Frauen haben zu den Waffen gegriffen, wenn sie unverheiratet waren und kein männlicher Erbe vorhanden war. Bildliche Darstellungen von bewaffneten Frauen zeigen vermutlich Walküren, also übernatürliche Wesen, vielleicht aber auch Kriegerinnen, wie die Wikinger-Anführerin Hervör eine war. Zusätzlich ließen sich Manche Krieger waagerechte Rillen in die Schneidezähne feilen und schwarz einfärben. Wer diese schmerzhafte Prozedur hinter sich hatte, galt als besonders mutig und männlich und machte im Kampf einen furchterregenden Eindruck.

Waffenschmiede

Amboss

Amboss

In der Wikinger-Mythologie waren die Zwerge die besten Schmiede für Schmuck, Waffen und vor allem die Götterattribute. Auch in der realen Welt hatte das Schmiedehandwerk technisch und künstlerisch ein sehr hohes Niveau. Viele Funde aus unterschiedlichsten Gegenden ähneln sich, ein Beleg dafür, dass die Schmiede gut vernetzt waren. Ihre soziale Stellung ist nicht exakt geklärt: Manche Wissenschaftler meinen, dass die Schmiede einen hohen Rang hatten; andere halten sie für Unfreie, die für die Aristokraten arbeiten mussten.

Besonders begehrt waren die Klingen des rheinischen Schwertfegers Ulfberht. Die „Marke“ Ulfberht wurde sogar nachgeahmt, wobei mitunter der Name falsch geschrieben wurde – wie noch heute bei Marken-Plagiaten! Die karolingischen Könige ließen zeitweise den Waffenexport verbieten – die Franken wollten schließlich nicht mit ihren eigenen Waffen geschlagen werden.