Metropolen: Haithabu, Birka & Uppåkra

Birka – die Metropole der Svear

Auf der Insel Björkö im schwedischen Mälarsee florierte vom 8. bis in die zweite Hälfte des 10. Jahrhunderts ein überregionales Zentrum für Handel und Handwerk: Birka. Hier lebten zeitweise bis zu 1000 Menschen. Die Region um den Mälarsee gehörte zum Einflussbereich der Svear-Könige. Es ist anzunehmen, dass die Gründung Birkas auf eine königliche Initiative zurückgeht. Im 9. Jahrhundert überwogen die Handelskontakte mit dem Westen, im 10. Jahrhundert  entwickelten sich umfangreiche Handelsbeziehungen mit der Rus‘ und darüber hinaus. In einem speziellen Gebäude, der so genannten „Garnison“, waren Soldaten stationiert, die den Osthandel überwachten.

Uppåkra

Die Stadt blickte während der Wikingerzeit schon auf eine mehrhundertjährige Geschichte als Herrschaftszentrum zurück. Dort befand sich ein Fürstensitz mit einer Kultstätte, an dem schon seit der Römischen Kaiserzeit Handwerker tätig waren. Heute liegt der Ort in Südschweden, zur Wikingerzeit gehörte er zu Dänemark. In Uppåkra wurde ein einzigartiges Gebäude ausgegraben. Mindestens siebenmal wurde in derselben Form an derselben Stelle ein Kulthaus immer wieder erbaut, von der Römischen Eisenzeit bis in die frühe Wikingerzeit.

Städteneugründung

In der späten Wikingerzeit wurden zahlreiche Städte in der Nähe der alten Zentralorte neu gegründet. Um 1000 n. Chr. verlor das alte Kult- und Herrschaftszentrum in Uppåkra seine Bedeutung. Zur gleichen Zeit wurde nur unweit davon das christlich geprägte Lund  gegründet, das auch der Sitz des ersten nordischen Erzbistums wurde. Haithabu brannte vor 1066 nieder, die Siedlung wurde nach Schleswig verlegt. Birka war noch vor 1000 wegen der Verlandung der Wasserwege nicht mehr mit Frachtschiffen zu erreichen, man wanderte nach Sigtuna ab. Die Gründungen hingen mit der kirchlichen Infrastruktur zusammen.