Aus dem All betrachtet, schimmert unser Planet in einem satten, dunklen Blau: 71 Prozent seiner Oberfläche sind mit Wasser bedeckt. Das Weltmeer ist im Mittel etwa 4.000 Meter tief. Die tiefste Stelle liegt bei 11.034 Metern im Marianengraben. Wenn wir die höchsten Berge der Erde im Meer versenken würden, wären bis zum Meeresboden immer noch etwa 2.000 Meter Platz. Die Artenvielfalt in der dunklen und kalten Tiefsee ist faszinierend: urzeitliche Korallen, fluoreszierende Fische, majestätische Quallen oder gigantische Riesenkraken – eine bizarre, einzigartige und wunderschöne Welt. Sie ist der größte Lebensraum auf unserem Planeten, aber nur ein winziger Teil, ungefähr ein Prozent, ist bisher erforscht. Etwa 10.000 Tierarten sind beschrieben, bis zu zehn Millionen Arten werden in den Tiefen der Ozeane vermutet. Unser Blick in die Tiefsee ist jedoch ohne Hightech nicht möglich. Weltweit sind Meeresforscher in internationalen Teams auf Forschungsschiffen unterwegs. Mit bemannten Tauchbooten, ferngesteuerten und autonomen Unterwasserfahrzeugen sowie hochspezialisierten Messsystemen untersuchen sie das Wechselspiel von physikalischen, biologischen und chemischen Prozessen in den Ozeanen, damit wir unser „System Erde“ besser verstehen.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Unsere Ozeane
Die vom Meer bedeckte Erdoberfläche wird in vier große Becken eingeteilt: den Pazifischen, Atlantischen, Indischen und Arktischen Ozean, die weitere Randmeere haben. Ein Blick auf unseren Globus zeigt, dass alle großen Ozeane miteinander verbunden sind. Wasser, Wärme und Meeresbewohner stehen in einem freien Austausch. Ozeanographen sprechen deswegen auch vom Weltmeer. Das Meer ist ein wichtiger Puffer im weltweiten Klimageschehen. Insgesamt enthält es etwa fünfzigmal so viel CO2 wie die Atmosphäre. Die Speicherfähigkeit hängt dabei von der Temperatur – bei Erwärmung wird sie geringer – und von der Tiefe der Durchmischung in den oberen Ozeanschichten ab. In hohen Breiten, in denen kaltes Tiefen- und Bodenwasser erzeugt wird, vorwiegend im Nordatlantik und im Weddellmeer, gelangen die gelösten Gase in den Bereich der Tiefenwasserzirkulation und sind für längere Zeit dem Kontakt mit der Atmosphäre entzogen.