Tiere – Biolumineszenz

meduse Atolla spec © Solvin Zankl

meduse Atolla spec © Solvin Zankl

Leuchtfische mit silbrigen Seiten und riesigen Augen, transparente Quallen, Tintenfische und rote Garnelen schwimmen durch die schummrige Dämmerlichtzone. Nur noch wenig blaues Licht dringt in eine Tiefe bis 1.000 Meter vor. Trotzdem orientieren sich die meisten Tiere mit ihren Augen. Bei vielen Fischen und Tintenfischen sind sie extrem groß entwickelt. Einige Organismen besitzen auch empfindliche Teleskopaugen, die aber nur ein enges Sehfeld abdecken. Rote Suchscheinwerfer unter den Augen oder Leuchtangeln vor dem Maul.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]

Melaneocetus murrayi Tiefseeanglerfisch © Solvin Zankl

Tiefseeanglerfisch – Melaneocetus murrayi © Solvin Zankl

Viele Tiere erzeugen mittels chemischer Reaktion ihr eigenes Licht. Dieses Phänomen heißt Biolumineszenz – ein Vorgang, der von Enzymen oder Bakterien gesteuert wird. Die meisten Tiefseebewohner produzieren blaues Licht, denn es kann am besten wahrgenommen werden. Einige Tiere können auch grünes oder gelbes, nur selten aber rotes Licht produzieren. Das „lebende Licht“ ist nicht stärker als Mondlicht. In der Tiefsee ist es jedoch das einzige Licht, das die meisten Organismen jemals sehen, sofern sie überhaupt sehen können. Viele Tiere locken mit ihren Leuchtorganen Beute an. Andere Organismen „blitzen“ kurzfristig auf, um Angreifer zu erschrecken. Einige Krabben, Würmer, Tintenfische und Fische legen sogar leuchtende Köder aus oder geben Gewebe ab, um ihre Feinde anzulocken, während sie selbst schnell von der Bildfläche verschwinden. Manche spritzen auch Wolken leuchtender Partikel aus, um die Räuber zu verwirren und selbst einige lebensrettende Sekunden zu gewinnen.

 

Valdiviella sp. copepod Ruderfrusskrebse Ruderfusskrebs © Solvin Zankl

Valdiviella sp. copepod Ruderfußkrebse © Solvin Zankl

Spot an! Laternenfische sind die häufigsten Fische der Dämmerlichtzone. Mit ihren Leuchtorganen bringen sie gelbes, blaues und grünes Licht ins Dunkel. Sie benutzen ihr Biolicht als Scheinwerfer, um nach Beute zu suchen. Die nur wenige Zentimeter großen Tiere leben in allen Weltmeeren und gehören zu den „Wanderern“ der Ozeane. Tagsüber bleiben sie meist in Wassertiefen von circa 300 bis 1.200 Meter. Nach Sonnenuntergang folgen sie den Ruderfußkrebschen, ihrer Lieblingsspeise, an die Wasseroberfläche.

Laternen unter Wasser: Fast alle Arten der Laternenfische besitzen Leuchtorgane, die blaues, grünes oder gelbes Licht ausstrahlen. Diese sind in Reihen entlang des Körpers und auf dem Kopf angeordnet. Anzahl und Form der Leuchtorgane sind bei den Laternenfischen sehr vielfältig. Die erzeugten Lichtmuster dienen auch als Signale zur Arterkennung.