Apachen & Comanchen

Vorreiter: Das Pferd wurde nach der Ankunft der spanischen Kolonisatoren in Amerika von Süden nach Norden heimisch. Eine Vorreiterrolle bei seiner Popularisierung spielten die südlichen Athapasken. Sie lebten in der Nachbarschaft zur spanischen Kolonie Nuevo Mexico. Das Pferd machte es den Lipan oder Apache möglich, in den schier endlosen Bisonherden der Great Plains auf Jagd zu gehen.

Flink zu Ross: Pferde wurden von den Comanche als Wildpferde eingefangen, von ihren spanischen Nachbarn gestohlen oder auch selbst gezüchtet. Ihren Reitkünsten verdankten die Comanche zum Teil ihre militärische Überlegenheit, der Bisonjagd zu Pferd und dem Pferdehandel auch einen gewissen Reichtum.

Tracht der Apache-Frauen: Die heutige Frauentracht der Apache hat eine relativ junge Tradition. Das sogenannte »Camp Dress« kam erst ab etwa 1850 auf. Es besteht aus einer weit geschnittenen Bluse und einem weit geschnittenen Rock. Früher war es üblich, dass die Apachefrauen mindestens zwei Blusen und zwei Röcke übereinander trugen.

Die Tracht der Western Apache-Männer: Lederstiefel, Baumwollkleidung, ein Patronengurt als Gürtel und Stirnbänder aus gefalteten Tüchern, die die langen Haare aus dem Gesicht hielten, waren im späten 19. Jahrhundert die Standardkleidung der Männer.

Teddys für die Apache-Kinder: Einen Teddy mögen alle Kinder gern – überall auf der Welt. Sein Name soll an Theodore Roosevelt (1858–1919), den amerikanischen Präsidenten, erinnern. Ursprünglich ein Spielzeug der Weißen, kam der Teddy später auch zu den Kindern der Jicarilla Apache im Ort Dulce, wo sie Schüler der Missionsschule der niederländisch-reformierten Kirche waren.

Apache-Bier: Das selbstgebraute Bier der Apache heißt »Tiswin«. Sie hatten seine Herstellung vermutlich in Mexiko kennengelernt. Rasch wurde es bei ihnen heimisch: Im 19. Jahrhundert war es zu einem festen Bestandteil ihrer Nahrung geworden. In den Apache-Reservationen war Alkoholkonsum zwar verboten, dennoch konnte die Gewohnheit, Tiswin zu trinken, dort nie ganz unterbunden werden.

Geronimo – der Guerilla-Apache: Der Chiricahua Apache Geronimo (1829–1909) ist bis heute ein Mythos. Zusammen mit 70 anderen Chiricahua kämpfte er als Guerilla gegen die amerikanischen Siedler und wurde über Jahre hinweg von mehreren Tausend US-Soldaten gejagt. Nachdem er gestellt worden war und kapituliert hatte, ließ man ihn publikumswirksam für ein Foto posieren. Anschließend schickte man ihn ins Exil nach Alabama und Florida.

Apache-Krieger: Rogers Toklanni war durch seine Heirat mit Siki (*1866) Mitglied der Warm Springs Band der Chiricahua. Während sie heute in einem Roman und in Gemälden als »Apache-Kriegerin« gefeiert wird, wurde er mit Geronimo ins Exil nach Florida geschickt.

Winnetou und Old Shatterhand: Mit seinen Winnetou-Romanen gelang es Karl May, bei den Europäern Sympathie für die Apache zu wecken. Seine Romane spielen in der Zeit des Eisenbahnbaus und der Apache-Kriege. Die Freundschaft zwischen dem Deutschen »Scharlie« und dem Gentleman-Häuptling Winnetou schuf innerhalb der Karl-May-Fangemeinde ein Gegenbild zum Image der Apache als »Wüstenräuber«.