Tod- und Jenseitsvorstellung

Opfergabe: Meerschweinchen stammen aus dem Hochland der Anden, der Region der Puna, auf mehr als 3.500 Metern Höhe. Sie waren der wichtigste Fleischlieferant für die Haushalte und sind es bis heute. Ein Meerschweinchen liefert bis zu 600 Gramm Fleisch. Meerschweinchen waren und sind nicht nur ein wichtiger Fleischlieferant, sondern sie werden auch für Rituale verwendet. Bei einer rituellen Reinigung reibt man den Körper eines Menschen mit einem Meerschweinchen ab. Alles, was krank macht, überträgt sich auf das Meerschweinchen und der Mensch wird gesund.

Opfergaben in Form von Lamas Das Fleisch von Lamas wurde im Hochland luftgetrocknet und so lange haltbar gemacht. Lamafleisch ist bis heute sehr wertvoll, denn Lamas werden nur zu besonderen Gelegenheiten geschlachtet. Als Opfergabe und Dank für das Lama füllten die Inka Lamafett in sog. conopas und vergruben sie an Heiligtümern, den so genannten huacas. Das konnten Berge sein, Felder, Felsformationen, Seen oder andere natürliche Orte. Lama- und Alpakaopfer waren oft für Pachamama, Mutter Erde, oder für Wamani, den Gott der Lamas, bestimmt. Vielleicht galten conopas als vollwertiger Ersatz für ein Lama. Lamas waren also wichtige Opfertiere. Das Sternbild Lama erscheint am Horizont, wenn die Regenzeit einsetzt. Möglicherweise wurden Miniaturen von Opfergaben als Beigaben hergestellt, die nicht für den Alltagsgebrauch geeignet waren her, um die Reinheit der Opfergaben ganz sicher zu gewährleisten. Denn die Götter durften nichts erhalten, was die Menschen durch ihre Verwendung bereits verunreinigt hatten.

Trankopfergefäße sind sehr typisch für die Inka-Kultur. Man füllte oben Wasser oder Maisbier ein und trank aus dem Gefäß, oder goss die Flüssigkeit als Opfer auf den Boden.

Steinerne Maiskolben als Opfergaben – Maiskolben aus Stein wurden am Fuße von Heiligtümern als Opfergaben vergraben. Bergen, Seen, Quellen, Flussläufen, Maisfeldern – fast allem konnte etwas geopfert werden. Die Inka hofften durch diese Opfergaben, schlechte Ernten zu vermeiden.

Opfermesser – Lamas wurden nach einer bestimmten Methode geschlachtet: Die Inka nutzten spezielle Messer, tumi, mit einer sehr scharfen Unterkante, um die Kehle der Tiere gezielt und schnell zu durchtrennen. Bis heute werden Lamas so geschlachtet. Auch für rituelle Opfer verwendete man diese halbmondförmigen Messer, die es schon in vielen Vorläuferkulturen der Inka gab. Die häufige Verbindung von Messer und Schmetterling (als Decor) legt nahe, dass der Schmetterling von den Inka als Symbol der Fruchtbarkeit gesehen wurde. Schmetterlinge saugen Nektar aus Blüten genau wie Kolibris, die in der Kunst Alt-Perus häufig zu sehen sind.

Mit Menschenopfern baten die Huari um Regen und Fruchtbarkeit. Die Opfer waren meist adlige Soldaten, die in rituellen Zweikämpfen unterlegen waren.

Halsketten aus zwei abgeschliffenen Spondylushälften fand man häufig als Grabbeigaben. In Alt-Peru wurde ein verstorbener Mensch mit hohem Status zu einem Ahnen und sorgte für Fruchtbarkeit. Er lebte im Jenseits in einer anderen Daseinsform weiter und diente als Orakel.

Schamenen – Zur Inka-Zeit gab es lokale Schamanen, Staatsreligion war der Sonnenkult.

Huacas – heilige Orte: Vor allem bei den Eismumien der Capaccocha-Opferungen aber auch an den Rändern von Feldern, Ufern von Flüssen und am Fuße von Bergen findet man kleine Lamas, Alpakas und Menschenfigürchen. Man stellte sie aus Gold- und Silberblechen während des Rituals her. Diese Fundorte lassen sich so Inka-zeitlichen Heiligtümern, den huacas, zuordnen.

Jenseitsvorstellung

Hochrangige Verstorbene erlangten nach ihrem Tod den Status eines Ahnen und wurden reich für das Leben im Jenseits ausgestattet.