Die drittgrößte Insel der Welt: Sie ist mehr als doppelt so groß wie Deutschland. Drei Staaten teilen sich heute die Insel: das Sultanat Brunei, Malaysia (die ehemals britischen Kolonien Sarawak und Sabah) und die Republik Indonesien (Kalimantan). Bis zur Unabhängigkeit Indonesiens (1945/9) und der britischen Kolonien (1963) war sie fast völlig von Regenwald bedeckt und im Inneren nur dünn besiedelt.
Die vorkoloniale Bevölkerung Borneos bestand aus Hunderten von unabhängigen Völkern mit jeweils eigener Sprache. Trotz ihrer unterschiedlichen Kultur bezeichnet man die Jäger und Sammler im Regenwald zusammenfassend als „Punan“ (oder „Penan“), die Bauern an den Flüssen als „Dayak“. Entlang den Küsten siedelten vor allem islamisierte „Malaien“ und chinesische Händler.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Dayak: Tradition und Veränderung
Die Dayak leben in Langhäusern auf Rodungen entlang der Flüsse von Reisanbau, Fischfang und Jagd. Neben Reis und Fisch spielt Fleisch eine untergeordnete Rolle in ihrer Nahrung. Tiere werden mit dem Blasrohr und mit Fallen vor allem wegen der Felle, Knochen und Sehnen gejagt, die die Dayak für Kleidung, Werkzeuge und Waffen benötigen. Vor allem in den letzten Jahrzehnten haben sich durch die Zuwanderung von javanischen Bauern und das Anwachsen der Städte die Lebensbedingungen der Dayak rasch verändert. Zugleich ist das Bewusstsein für die eigenen Traditionen und den Wert ihrer Bewahrung angestiegen.
Langhäuser – Die Dörfer der Dayak werden meist entlang der Flüsse angelegt. Sie bestehen aus in Pfahlbauweise errichteten, einst bis zu 300 Meter langen Häusern, die gemeinsam von vier bis fünfzig verwandten Familien bewohnt werden. Vor den Wohnräumen erstreckt sich eine überdachte Vorhalle mit einer offenen Terrasse, die als „Dorfstraße“ dient.