Forschungsgeschichte

Taucher - Forschungsgeschichte

Jules Verne: Visionär der Tiefsee: Seine Romane beflügeln bis heute die Phantasie von Millionen Lesern: Wir sind in 80 Tagen um die Welt gereist, zum Mittelpunkt der Erde aufgebrochen und 20.000 Meilen unter das Meer abgetaucht. Bis heute ist der französische Schriftsteller der meist übersetzte Autor seines Landes und gilt als „Vater des Science Fiction Romans“. Vernes fantastische Abenteuer sind für viele Leser der erste Kontakt mit der Welt der Tiefsee: Eines seiner bekanntesten Bücher ist „20.000 Meilen unter dem Meer“, 1869 veröffentlicht. Darin erzählt Verne aus der Ich-Perspektive des Prof. Aronnax von einer Reise durch die Weltmeere in Kapitän Nemos U-Boot Nautilus. Verblüffend: Verne verarbeitet sehr präzise ozeanographische Fakten und beschreibt eine vielfältige Unterwasserwelt. Poetisch schön: der Spaziergang durch einen Korallengarten. Furchterregend: die Attacke der Riesenkalmare. Weitsichtig, die Vermutung über Rohstoffe: „In den Tiefen der Ozeane gibt es Vorkommen von Zink, Eisen, Silber und Gold, die man vielleicht eines Tages gewinnen könnte.“[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]

Valdivia

Valdivia

Die ersten Tiefsee Expeditionen: Das Zeitalter der Tiefseeforschung begann 1872 mit einer mehrjährigen Expedition des britischen Forschungsschiffes CHALLENGER. Die Forscher entdeckten fast 5.000 unbekannte Tierarten in bis zu 5.500 Meter Wassertiefe und kartierten zahlreiche Gebirgszüge. Die gewonnenen Daten der 68.890 Seemeilen (127.653 Kilometer) wurden in einem fünfzig Bände umfassenden Werk dokumentiert. Es war der Beginn der modernen Meeresforschung. 1898 startete unter der Leitung des Zoologen Carl Chun die erste deutsche Tiefsee-Expedition durch den Atlantischen und Indischen Ozean mit der VALDIVIA. Neben umfangreichen Tiefenlotungen wurden vor allem biologische Proben gesammelt. Die Ausbeute war so groß, dass die Herausgabe des wissenschaftlichen Berichtes erst 42 Jahre später abgeschlossen war.

Jago © lIFM - Geomar

JAGO © IFM – Geomar

Yellow Submarine: JAGO – Deutschlands einziges bemanntes Tauchboot in der Meeresforschung ist seit 1989 im Einsatz und bereits in allen Weltmeeren getaucht. Mit JAGO wurden zum Beispiel Unterwasser-Berge im Westlichen Pazifik erkundet, Unterwasser-Canyons in Südafrika, und die sauerstofflosen Regionen des Schwarzen Meeres erforscht. Bis zu 400 Meter tief kann JAGO tauchen.