Erste Begegnungen mit Weißen

Anthropomorphe Maske Nootka, Mowacht, Vancouver Island, British Columbia um 1770 © Museum für Völkerkunde Wien

Anthropomorphe Maske Nootka, Mowacht, Vancouver Island, British Columbia um 1770 © Museum für Völkerkunde Wien (Slg. Parkinson`s Museum, ex-Slg. James Cook)

Nootka Delikatessen: Räucherfisch: Wenn die Nootka von der Heilbuttjagd zurückkehrten, mussten sie ihren Fang konservieren. Dabei griffen sie auf Techniken zurück, die in nahezu allen Kulturen als Konservierungsmethoden bekannt sind: Trocknen und Räuchern. Die Fische wurden ausgenommen, gesäubert, aufgeschnitten und aufgehängt oder auf Holzstöcke gezogen. Danach wurden sie an der Luft getrocknet und / oder geräuchert. Auf diese Weise waren sie über Monate haltbar. Heringseier: Die Eier von Heringen gelten bei den Nootka seit alters als Delikatesse. Die Heringe laichen im Frühjahr auf Tannenzweigen ab, die die Nootka im Wasser befestigen. Anschließend werden die Heringseier mitsamt den Tannenzweigen abgefischt. Vor dem Genuss müssen die Eier allerdings erst vorsichtig von den Tannenzweigen gestreift werden.

Unter neuem Namen − die Nootka heute: Die moderne Bezeichnung für den alten Namen »Nootka« ist Nuu-chah-nulth. Er bedeutet »Alles (Volk oder Land) entlang der Berge und des Meers«. Diesen Namen gaben sich die Nachkommen der Nootka-Stämme im Jahr 1978 selbst. Ihre Bevölkerungszahl war bis zum Jahr 1940 von ehedem 30.000 auf 1.600 gesunken, konnte sich aber seit dieser Zeit wieder erhöhen. Auch haben sich die Nuu-chah-nulth vor Gericht und in Verhandlungen mit der Regierung erfolgreich für ihre Rechte eingesetzt: etwa gegen den Kahlschlag ihrer Wälder oder für die Autonomie und Selbstbestimmung bei der individuellen Lebensgestaltung. Ihre Verbundenheit mit dem Land und der Natur ist geblieben. Manche Traditionen haben sich erhalten. Ihre ungebrochene Identität findet heute in einer lebendigen Kunstszene Ausdruck.

Künstlerische Gestaltungsfreiheit: Heute pflegen die Nootka ihr Kunsthandwerk mit einem neuen Selbstbewusstsein. Es ist Ausdruck ihrer Identität und ihres Stolzes auf die eigene, kulturelle Tradition. Allerdings sind sie in der Ausgestaltung freier geworden. Die traditionellen Formen werden nicht eins zu eins kopiert, sondern kreativ neuinterpretiert.

Trost im Reservat: Nach der Umsiedlung in Reservate musste die indigene Bevölkerung mit der neuen Situation irgendwie fertig werden. Sie war von ihrer Heimat, ihren Gewohnheiten, ihren Traditionen entwurzelt worden. Für ihr Selbstwertgefühlt war es daher wichtig, die Identität zu wahren. Ein Mittel hierfür war die traditionelle, mit Glasperlen bestickte Kleidung. Darin drückte sich der Stolz auf die Herkunft aus. Sie wurde vor allem bei festlichen Anlässen getragen.