METEOR: Ein Forschungsschiff schreibt Geschichte: Als die METEOR 1915 von der Kaiserlichen Werft in Danzig vom Stapel lief, sollte sie als Kanonenboot dienen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde sie umgebaut und fuhr ab 1924 als erstes Forschungsschiff der Reichsmarine – mit 120 Besatzungsmitgliedern, Laboratorien, Zeichenraum, Bibliothek und wissenschaftlichen Geräten. Unter Dampf hatte die METEOR einen Aktionsradius von 5.000 Seemeilen, erweitert durch eine Hilfsbesegelung. Zwischen 1925 und 1938 unternahm die METEOR zahlreiche Forschungsfahrten. Der erste große Auftrag war die Vermessung des Atlantischen Ozeans. Diese Reise machte das Forschungsschiff weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt. Die zweite METEOR wurde 1964 bis 1985 mit einer Crew von 48 Personen und 24 Wissenschaftlern für die Meeresforschung eingesetzt. 1986 wurde die dritte METEOR in Dienst gestellt.
Zeitzeuge der Anfänge: Aufgrund der Modernisierung wurden die Holzmasten der ersten METEOR durch Metallmasten ersetzt. Der hölzerne Mastfuß kam ins Berliner Institut für Meereskunde. Gerettet vor dem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg, fand er sich viele Jahre später bei Berlin am Müggelsee wieder. Dort diente er als Unterbau für einen Partytisch, bis er nach der Wende nach Kiel zum GEOMAR geholt wurde. Dort wurde er restauriert und steht heute im Internationalen Maritimen Museum in Hamburg. 1.105.604 Seemeilen fuhr die FS METEOR über die Weltmeere. Das entspricht einer Strecke von 51 Mal um den Äquator. Nach 25 Jahren musste das Decksholz ausgetauscht werden. Meeresbiologen und junge Designer retteten das Altholz und arbeiten im „Projekt Meteorholz“ zusammen, um dem weitgereisten Deck ein zweites Leben zu geben – für einen guten Zweck: der Förderung von Meeresumweltbildung junger Menschen.
Die Grande Dame der Meeresforschung: Seit 1986 im Dienst der Wissenschaft. Über eine Million Seemeilen legte das Forscherschiff METEOR bisher zurück. 8.000 Wissenschaftler forschten während der Expedition auf nahezu allen Weltmeeren. Eigner ist die Bundesrepublik Deutschland. Die Kosten teilen sich im Verhältnis 30:70 das Ministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG).