Fremde im eigenen Land

Die amerikanische Revolution

In der Neuen Welt führten England und Frankreich mehrmals Krieg gegeneinander. Jede der beiden Parteien wollte die Ressourcen und Marktmöglichkeiten, die der neue Kontinent eröffnete, für sich beanspruchen. Nach langem kriegerischen Hin und Her gingen im Jahr 1763 schließlich die Engländer als Sieger hervor. Frankreich musste daraufhin seine Kolonien aufgeben. Doch schon wenig später, im Jahr 1775, kam es erneut zu einem blutigen Konflikt auf amerikanischem Boden: In der sogenannten »Amerikanischen Revolution« erhoben sich die englischen Kolonien gegen ihr Mutterland und die britische Krone. Es war ein Kampf um Steuerfreiheit, Unabhängigkeit, Demokratie und vor allem auch um das Land der Urbevölkerung – den die Engländer am Ende für sich entschieden.

Indianersiedlungen am Saint Lawrence River – Im Tal des Saint Lawrence River standen die Dörfer verschiedener indigener Stämme und Völker: Hier siedelten Mohawk, Abenaki, Huron und Algonquin. Sie waren zur Zeit der Amerikanischen Revolution aus allen Himmelsrichtungen hierher gezogen und hatten sich in der Nachbarschaft der Städte der Weißen eine neue Existenz aufgebaut. Sie waren jedoch nicht unbedingt freiwillig in diesen neuen Landstrich gezogen. Es gab viele Gründe, weshalb sie aus ihren angestammten Territorien entwurzelt worden waren. Die Vertreibung aus ihrer ursprünglichen Heimat, die die Mohawk, Abenaki, Huron und Algonquin durchgemacht hatten, stand zum damaligen Zeitpunkt den anderen indigenen Stämmen und Völkern Nordamerikas noch bevor.

Irokesen Mokassins um 1820 © Musem für Völkerkunde Wien

Irokesen Mokassins um 1820 © Musem für Völkerkunde Wien (Slg. Johann Georg Schwarz)

Besuch bei den »Wilden« – In Kriegspausen nutzten die braunschweigischen Söldner jede Gelegenheit, den Indianerdörfern einen Besuch abzustatten. Dort staunten sie über »die Wilden«, die bemalten Menschen in ihren bunten Kostümen. Kurios war nur, dass zu dieser Zeit die Kultur der Indianer bereits von europäischen Waren durchdrungen war. Mit Ausnahme der Mokassins, stellten sie ihre Alltagsgegenstände fast durchweg aus europäischen Materialien her.

Kopfprämie – Viele frühere Kulturen kannten das Ritual, die Schädel erlegter Feinde als Kriegstrophäen zu nutzen. So auch die indigene Bevölkerung Nordamerikas, die das Skalpieren in beschränktem Umfang praktizierte. Erst durch die Einführung von Stahlmessern und der Zahlung von Skalpprämien durch die Kolonialmächte wurde das Skalpieren allgemein üblich.

Die Iroquois – Ursprünglich lag das Territorium des Volks der Iroquois im heutigen Staate New York, an der Schnittstelle zwischen den ersten britischen, französischen und niederländischen Kolonien in der Neuen Welt. Als sich fünf Stämme der Iroquois zu einer Konföderation zusammenschlossen (auch »Fünf Nationen« oder »Irokesenliga« genannt), wurden die Iroquois zu einer gefürchteten militärischen und politischen Kraft in Nordamerika. Erst der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg führte dazu, dass ihr Einfluss geschwächt wurde. In seiner Folge musste die Irokesenliga dramatische Verluste ihres Gebiets hinnehmen. Zusätzlich wurde ihre Konföderation gespalten, was das Ende ihrer politischen Macht bedeutete.