Die Bauwerke der Inka bestechen durch ihre monumentale Größe und die Präzision des mörtellosen Mauerwerks. Der Architekt war der Staat, der auf diese Weise Macht und Präsenz kommunizierte. Die inkaische Ideologie, Ordnung in die Welt zu bringen, wurde hier deutlich sichtbar. Jedes Bauwerk, sei es Palastmauer, Tempel oder Wohnstätte folgte einer Grundstruktur, die lediglich variiert wurde. Die Steine für die Gebäude wurden in nahe gelegenen Steinbrüchen gebrochen und mit Hilfe von Tauen über weite Strecken gezogen. Tausende mitimaes, Steuerzahler aus dem ganzen Inka-Reich, mussten mehrere Monate im Jahr auf den Baustellen arbeiten. Nur durch diesen staatlich geregelten Arbeitsdienst sowie durch perfekte Organisation und logistische Meisterleistung konnten Orte wie Machu Picchu errichtet werden. Inka-Mauern sind erdbebensicher und haben sich daher bis heute erhalten.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Cusco – Der Nabel der Welt
Der Hauptsitz der Inka war eine weitläufige Stadt mit nobler Architektur und einer Oberschicht, die ein luxuriöses Leben führte. Diese Adligen leiteten ihre Existenz direkt von der Gottheit Inti, der Sonne, ab. Cusco galt als heilige Stadt, eingebettet in einer sakralen Landschaft. Ihr Erscheinungsbild war sehr homogen und die Gebäude waren in nahezu identischer Form erbaut. Im Stadtzentrum, das dem Inka-Adel vorbehalten war, befanden sich die Paläste der Inka-Herrscher, Tempelanlagen und große Plätze für religiöse Feste und Zeremonien. Außerhalb der Kernzone, in der ausschließlich Inka lebten, wohnten die Versorger der Stadt: Handwerker, Diener und Bauern. Jeder Inka und seine Frau, die coya, wurden von einer eigenen Verwandtschaftsgruppe, dem königlichen ayllu unterstützt und betreut. Diese sogenannten panacas hatten viele Privilegien aber auch viele Aufgaben. Dazu gehörte die Pflege der Mumien verstorbener Inka-Herrscher. Nach dem Tod eines Inka blieb sein Land in Besitz seiner panaca, während der neue Herrscher sich durch Eroberungen seinen eigenen Reichtum erwirtschaften musste.