Borneo – Die drittgrößte Insel der Welt

Ein markantes Profil – Der bis zu 130 Zentimeter große Doppelhornvogel zählt zu den in den Tropen Afrikas und Asiens verbreiteten Hornvögeln, deren auffälliger Aufsatz am Schnabel als Resonanzkörper dient. Obwohl sie keine Raubvögel sind, werden sie von den Dayak, vielleicht wegen ihrer Größe, mit der Kopfjagd in Verbindung gebracht.

Handel
Waren aus dem Regenwald Die Punan (Penan) leben als Jäger und Sammler abseits der großen Flüsse in den Bergwäldern Borneos. Sie wählen ihre Lagerplätze vor allem nach dem Vorkommen von Sagopalmen aus, deren stärkehaltiges Mark ihre Grundnahrung und zugleich eine Handelsware ist. Gegen Waldprodukte wie Sago, Kampfer, Wachs, Rattan und Gaharu tauschen sie von den Dayak Salz, Tabak und Metall ein. Gaharu entsteht durch Pilzbefall des Kernholzes des Adlerholzbaumes (Aquilaria malaccensis). Es wird in Asien für Räucherungen und Parfüm, aber auch in der Medizin verwendet. Weil der Preis auf dem Weltmarkt bis zu 80.000 Euro pro Kilo beträgt und für ein kleines Stück Adlerholz der ganze Baum gefällt wird, ist der Bestand äußerst bedroht.

Der Regenwald im Globalen Netzwerk – Funde von chinesischem Porzellan auf Borneo belegen den Fernhandel mit China seit über 1.000 Jahren. Als Zwischenhändler zwischen den Punan im Regenwald und den Malaien an der Küste kamen die Dayak in den Besitz wertvoller Handelsgüter wie chinesischen Seidenstoffen, Bronzegongs und Tonkrügen. Um 1900 entstanden unter dem Einfluss der Kolonialverwaltung in größeren Ortschaften entlang der Flüsse reguläre Märkte, auf denen Produkte des Regenwaldes gegen Waren der Küstenbewohner und Importe aus Europa und Asien getauscht oder für mexikanische Pesos gekauft werden konnten. Daran hat sich bis heute grundsätzlich nichts geändert, nur die Warenströme und die Profite auf dem Weltmarkt sind größer geworden.

Luxus im Regenwald – Schon um 1900 hatten Eisen- und Messingtöpfe die früher von den Dayak als Koch- und Essgeschirr hergestellte Keramik abgelöst. Steinguttöpfe aus China, benannt nach dem Exporthafen und Töpferzentrum Martaban in Burma, wurden als teure Erbstücke aufbewahrt – und von lokalen chinesischen Händlern imitiert.

Wertanlagen im Langhaus – Chinesische und javanische Gongs waren von den Dayak begehrte Handelsgüter. Große Gongs wurden in den Langhäusern bei Zeremonien und zur Signalübermittlung verwendet. Kleinere Exemplare dienten als Wertanlage oder Zahlungsmittel für den Brautpreis oder Strafzahlungen bei Rechtsvergehen.