Heimat der Eipo – Neuguinea ist die zweitgrößte Insel der Erde und Teil Melanesiens, „der Inseln der dunkelhäutigen Menschen“. Seine Osthälfte war bis 1914 im Norden deutsches Schutzgebiet, im Süden britische Kronkolonie, stand danach unter australischer Verwaltung und ist seit 1975 als Papua Neuguinea ein eigener Staat. Die Westhälfte der Insel war bis 1962 holländische Kolonie und wurde danach von Indonesien annektiert. Das „Rückgrat“ Neuguineas wird vom zweithöchsten Gebirge südlich des Äquators gebildet, dessen Nordflanke zu den regenreichsten Gebieten der Erde zählt. Die Insel ist die Heimat der Papuas, eine Sammelbezeichnung für Sprecher von mehreren Hunderten nicht-austronesischer Sprachen, die nur zum Teil miteinander verwandt sind.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Im Bergregenwald an der Nordseite des Zentralgebirges lebten etwa 800 Eipo in einem Dutzend von Dörfern vor 40 Jahren noch weitgehend isoliert von der westlichen Zivilisation. Ihre Sprache zählt zur Mek-Sprachgruppe der Trans-Neuguinea-Sprachfamilie. Während die Dörfer zwischen 1.600 und 2.100 Meter Höhe liegen, wird das Hochgebirge oberhalb der Waldgrenze von 3.500 Meter, wo nach Meinung der Eipo die Geister („die Unheimlichen“) hausen und Temperaturen gegen den Gefrierpunkt sinken können, vor allem zur Kleintierjagd und Sammelwirtschaft genutzt. Da Malaria und andere tödliche Tropenkrankheiten oberhalb von 1.600 Metern nicht mehr vorkommen, ist der Bergregenwald ein wahres Gesundheitsparadies.
Taro, Zuckerrohr und Süßkartoffel – Bereits vor etwa 8.000 Jahren begannen die Vorfahren der Papuas mit dem Anbau und der Zucht von Pflanzen, deren Nutzung auch die Lebensgrundlage der Eipo war. Die von den Männern an den Hangflächen angelegten Hochbeete und Terrassen, die sie durch Ablaufrinnen entwässerten, wurden vor allem von den Frauen bestellt und gepflegt. Das kohlehydratreiche Aronstabgewächs Taro (Colocasia esculenta) wurde in vielen verschiedenen Sorten kultiviert. Auch Zuckerrohr zählt zu den alten Kulturpflanzen Neuguineas und gelangte erst im 16. Jahrhundert nach Kuba. Umgekehrt wurde die aus Amerika stammende Süßkartoffel (Ipomoea batata) zur wichtigsten Kulturpflanze und deckte zu etwa 90% den Nahrungsbedarf der Eipo.