Das Eipodorf Kwaelara – In den Dörfern der Eipo lebten bis zu 150 Personen. In der Mitte der Siedlung standen die Männerhäuser, während die Frauenhäuser, in die sich die Frauen zur Menstruation und Geburt zurückzogen, meist am Rande des Dorfes lagen. Die Gärten befanden sich im Umkreis von einigen Kilometern rund um das Dorf. Familienhäuser unterschieden sich von Männerhäusern nur durch die geringere Größe. Bei einem Durchmesser von durchschnittlich 2,5 bzw. 3,5 Metern stand für jeden Bewohner nur eine Wohnfläche von 2 Quadratmetern zur Verfügung – eine Enge, die nicht als Mangel empfunden wurde.
Natürliche Naturwissenschaftler – Grundlage des Überlebens für die Eipo sind große, überlieferte Wissensbestände über die Welt, in der sie leben, und über den richtigen Umgang mit ihr (darunter auch technisches und medizinisches Wissen). Das Wissen über Tiere und Pflanzen schließt auch die Kenntnis von deren Verwandtschaft ein, die in erstaunlicher Weise den Ordnungsprinzipien westlicher Forscher entspricht. Die Behauptung der Eipo, dass eine bestimmte Pflanze „der Bruder“ einer anderen sei, hat sich nach sorgfältigem Studium von Vergleichsexemplaren stets bestätigt. Höhere Mathematik war hingegen kaum erforderlich, weil Dinge nicht in großen Mengen vorhanden waren und nichts errechnet werden musste.
Babesikna: klein, aber stark – Trotz eiweißarmer Ernährung sind die kleinwüchsigen Eipo – Männer durchschnittlich 145 cm, Frauen 140 cm – oft ausgesprochen athletisch und können mühelos ihr eigenes Körpergewicht, etwa 40 Kilogramm, tragen. Im Stirnband trägt Babesikna die Blätter eines Ölfruchtbaumes, um den Hals eine Kette aus Schweinezähnen und am linken Oberarm einen Dolch aus Kasuarknochen.
Männer und Frauen – Die Gesellschaften der Hochland-Papua waren früher durch eine deutliche Abgrenzung von Teilbereichen des Lebens gekennzeichnet. Sie fand in der Existenz eigener Männer- und Frauenhäuser ihren Ausdruck, die vom anderen Geschlecht nicht betreten werden durften.
Peniskalebasse und Schamschürze – Trotz der in größeren Höhenlagen niedrigen Temperaturen trugen die Eipo keine Kleidung. Nur ihre Geschlechtsteile bedeckten sie. Die Männer streiften sich einen langen Köcher aus der getrockneten Schale eines Flaschenkürbisses über ihren Penis, die Frauen banden sich ein Schürzchen aus Riedgras um.
Beliebte Jagdbeute – Für die Eipo sind Beutelmäuse (Dasyuridae) und die als Kuskus bekannten Kletterbeutler (Phalangeridae), die sich mit einem Greifschwanz nachtaktiv in den Bäumen fortbewegen, die wichtigste Jagdbeute. Die Menge an Fleisch ist bei diesen kleinen Tieren sehr gering und wird unter allen Mitgliedern der Gruppe aufgeteilt.
Das größte Landtier Neuguineas – Der zu den straußenartigen Laufvögeln zählende Helmkasuar (Casuarius casuarius) wird bis zu 1,70 Meter groß. Er kommt aber nur im Tiefland vor. Die Eipo stellen aus Kasuarfedern Schmuck und aus seinen Knochen dekorative Dolche her. Der Helmkasuar ist eine gefährdete Art.