Jagd, Ernährung und Proteine – Im wildarmen Hochland von Neuguinea wurden kleine Säugetiere und Vögel mit Fallen gefangen oder von Kindern gejagt. Ihren Bedarf an tierischem Eiweiß deckten die Eipo durch Insekten, Frösche und Reptilien. Die Asche verschiedener Pflanzen diente als Ersatz für Salz. Eine begehrte Beute war die nur wenige hundert Gramm wiegende Beutelmaus, die mit Hilfe von Schwippgalgenfallen erlegt wurde. Wenn das Tier den Auslöser der Falle berührte, zog ein gespannter kleiner Ast eine Lianenschlinge um die Beute.
Schmuck und Magie – Schnüre aus Bastfasern oder Rattanstreifen mit Kaurischnecken und durchbohrten Zähnen von Zwergbeutelratten oder Schweinen dienten Männern wie Frauen als Halsschmuck. Mit Halsbändern aus Orchideenbast schmückten sich vor allem Männer. Magische Kräfte schrieben die Eipo dem Bauchspeck von Schweinen zu. In verschnürten Blätterbündeln trugen ihn die Männer mit sich. Zur Stärkung rieben sie mit dem Fett Gesicht und Oberkörper ein.
Zählen auf Eipo-Art – Die Zahlen von 1 bis 25 wurden mit dem menschlichen Körper vom kleinen Finger der linken Hand (1) über die Mitte des Kopfes (13) bis zum kleinen Finger der rechten Hand (25) angezeigt. Das System war allgemein bekannt, wurde aber selten gebraucht, und bei „25“ waren die Eipo am Ende ihrer Zählweise.
Paradiesisch schön – Paradiesvögel haben über Jahrhunderte eine weit über die Biologie hinausreichende Faszination ausgeübt. Für die Evolutionsforschung stellt ihr spektakuläres Balzverhalten ein Beispiel für die Bedeutung der Partnerwahl und des Fortpflanzungserfolgs dar, durch den bestimmte Eigenschaften weitergegeben werden. Die Eipo verwenden vor allem die Federn des Kleinen Paradiesvogels (Paradisea minor) als Kopfschmuck für Tänzerinnen und Tänzer. Hier wird eine junge Tänzerin von ihrer Tante geschmückt.