Verpflegung an Bord: Ein Forschungsschiff ist wie eine kleine Stadt: Strom und Frischwasser müssen erzeugt werden, Müll und Abwässer bearbeitet bzw. gereinigt werden. Nichts geht ins Meer, alles wird sortiert, bearbeitet und dann im nächsten Hafen entsorgt. Alle Räume sollen klimatisiert, Proviant und Proben gekühlt werden. An Bord gibt es einen Arzt, jeden Morgen werden frische Brötchen gebacken und dreimal am Tag warm gekocht. Für 32 Besatzungsmitglieder und 30 Wissenschaftler der METEOR werden während einer vierwöchige Reise jede Menge Proviant und Kantinenwaren benötigt: 2.200 Eier, 250 kg Mehl, 550 kg Fleisch, 250 kg Fisch, 100 kg Käse und Wurst, 280 kg Frischgemüse und Obst, 30 kg Konserven, 250 kg Kartoffeln, 200 kg Zwiebeln, 120 kg Nudeln und Reis, 3.600 Liter Getränke aller Art.
Zum Schneiden schön: Im Eis unverzichtbar: Das Schneemesser, das den Forschern bei ihren Grönland-Expeditionen gute Dienste leistet. Es wurde benutzt, um große Schneeblöcke zu schneiden, die zum Beispiel zu einem Windschutz aufgeschichtet wurden. Auch Teile der Überwinterungsstation „Eismitte“ auf dem grönländischen Inlandeis bestanden aus Schneeblöcken.
Nur die Sonne zeigt den Weg: Ohne Hilfe des Erdmagnetfeldes die Himmelsrichtungen bestimmen: Gerade in den Polargebieten ist dafür ein Sonnenkompass eine wertvolle Hilfe.
Forschungsschiffe weltweit im Einsatz: Harte und äußerst disziplinierte Arbeit bestimmen den Alltag an Bord der Forschungsschiffe. Kapitän und Crew arbeiten Hand in Hand mit der Wissenschaft. Jedes Experiment, jeder Einsatz eines wissenschaftlichen Gerätes verlangt ein hohes Maß an Präzision. In Deutschland koordiniert werden Expeditionen zum Beispiel mit den Forschungsschiffen METEOR und SONNE, dem Eisrandschiff MARIA S. MERIAN oder mit dem Forschungseisbrecher POLARSTERN. Zu den mittelgroßen Forschungsschiffen zählen u.a. ALKOR, HEINKE, ELISABETH MANN BORGESE. Fischereiforschungsschiffe wie WALTHER HERWIG III oder SOLEA sind ebenfalls im Dienst der Wissenschaft unterwegs. Zu den größten Forschungsschiffen der Welt zählen die Bohrschiffe CHIKYU und JOIDES RESOLUTION. Beide sind für das Integrated Ocean Drilling Program (IODP) im Einsatz, das bei weitem größte internationale marine Forschungsprogramm, an dem auch Deutschland beteiligt ist.
Weltweite Zusammenarbeit: Meeresforschung ist international. Die deutschen meereskundlichen Institute arbeiten eng mit Partnerinstituten in aller Welt zusammen. Sie tauschen Geräte, Ergebnisse und Schiffszeit aus. Große internationale Forschungsprogramme vernetzen Wissenschaftler unterschiedlicher Nationalitäten und naturwissenschaftlicher Disziplinen. Viele Forschungsstationen und Observatorien werden gemeinsam betrieben. Die Arbeit der Forscher ist zudem eingebunden in internationale Gremien, zum Beispiel dem Internationalen Rat für Meeresforschung (ICES) oder dem Weltklimarat der UNO (IPCC). Das Konsortium Deutsche Meeresforschung beteiligt sich an mehreren internationalen Projekten. In dem EU-Projekt EMSO wird zum Beispiel der Aufbau von Meeresboden- Observatorien geplant. Innerhalb des ESONET-Netzwerks schließen sich europäische Forschergruppen zusammen, um konkretere Projekte, sogenannte „Demonstration Missions“, durchzuführen. Euro-Argo ist der europäische Beitrag zum internationalen Argo-Programm. Im Rahmen dieses Programms sind zurzeit über 3.000 Floats in allen Weltmeeren im Einsatz. Floats sind autonom operierende Bojen. Ähnlich wie Wetterballons messen sie über Monate und Jahre Temperatur und Salzgehalt des Meerwassers. Zu den großen internationalen Instituten zählen in Frankreich IFREMER, in England das Oceanography Centre Southhampton und in Amerika unter anderem Woods Hole Oceanographic Institution, Scripps Institution of Oceanography, und das Monterey Bay Aquarium Research Institute.