Lama-Karawanen
waren das wichtigste Transportmittel. Mit ihnen wurde die gesamte überregionale Güterbewegung im Andengebiet bewältigt. Auch Cocablätter brachten sie aus den warmen Tälern am Rande der östlichen Anden ins Hochland. Lamas sind intelligente Herdentiere. Sie haben allerdings auch einen starken eigenen Willen. Werden sie gereizt, so spucken sie den gesamten Mageninhalt auf den Gegner. Ihr Kot, den sie nachts alle in derselben Ecke des Geheges ablegen, ist getrocknet der wichtigste Brennstoff im holzarmen Hochland. Lamas sind außergewöhnlich geschickt und scheuen sich nicht vor steinigem und steilem Gelände: Lamas sind die perfekten Lastentiere. Je nach Größe kann ein Lama bis zu 45 Kilo Gewicht tragen – und das über eine Distanz von etwa 15 Kilometern pro Tag. Die Tiere gelten als sanft und gutmütig, überwiegend ernähren sie sich von Gräsern, Sträuchern, Blättern und Pilzen. Mit ihrer gespaltenen Oberlippe pflücken sie beim Fressen das Gras nur vorsichtig ab und reißen es nicht mit der Wurzel aus. Lamafell ist grob und härter als das feine, weiche Fell der Alpakas. Die Inka nutzten Lamawolle zum Beispiel für Seile und Taschen.