Gold
Gold war knapp und überaus kostbar. Wenn die Ressourcen zur Verfügung standen, wurde Frauenschmuck vergoldet. Es steigerte den Eindruck von Opulenz und Fülle und hob die Qualität der feinen Arbeiten noch mehr hervor. Der berühmte goldene Schatz von Hiddensee wiegt insgesamt 600 Gramm. Nur ein Fürst – vielleicht der dänische König Harald Blauzahn? – konnte eine solche Menge Gold zur Verfügung stellen. Die handwerkliche Verarbeitung mit Perldrähten und Granulation ist von exzellenter Qualität. In der Ornamentik verschmelzen christliche Kreuzformen und traditionelle nordische Tierornamentik.
Tierornamentik
Zur Wikingerzeit sind stilisierte Tierbilder allgegenwärtig: auf hölzernen Gebrauchsgegenständen genauso wie auf Waffen oder Schmuckstücken, auf Runensteinen und auf Kirchenportalen. Erst bei näherer Betrachtung werden die verschlungenen und komplizierten Darstellungen als Tiere erkennbar. Sie wurzeln in der Tradition der germanischen Tierornamentik, die in den Jahrhunderten zuvor in ganz Mitteleuropa verbreitet war. Ab dem 9. Jahrhundert gab es die Tierornamentik nur noch in Skandinavien. Sie wurde auch mit christlichen Symbolen kombiniert.
Wie an anderen Zentralorten des 6. bis 8. Jahrhunderts, wurden in Uppåkra über hundert winzige Goldbleche mit Darstellungen von Männern, Frauen oder Tieren gefunden. Die standardisierten Haltungen und Attribute der Figuren deuten darauf hin, dass die Bleche mit rituellen Handlungen zusammenhängen. In Uppåkra fand sich eine Menge „Metallschrott”: Fragmente von Schmuckstücken höchster Qualität aus vergoldeter Bronze und Silber. Anscheinend wurde hier „Altmetall” gesammelt, das vielleicht zum Wiedereinschmelzen bestimmt war.