Der Regenwald ist in Gefahr. Was sollte getan werden, um ihn zu retten? Was kann ich dazu beitragen? Wäre ich ein Regenwaldbewohner, dann würde ich …? Wäre ich ein Politiker, dann könnte ich …! Ich bin aber nur ein Konsument und Nutznießer der Zerstörung des Regenwalds, also werde ich …
Oder soll alles so bleiben, wie es ist, weil die Welt schon nicht untergehen wird, wenn der Regenwald verschwindet? Die Wünsche wollen gut überlegt sein, weil ihre Folgen oft nur schwer absehbar sind.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]In unserer globalisierten Welt ist der Regenwald in ein Netzwerk von oft gegensätzlichen lokalen, regionalen und globalen Interessen eingebunden, deren Zusammenwirken über sein Schicksal entscheidet. Zwar bestehen auch in der unmittelbaren Nähe des Waldes unterschiedliche Interessen, aber sie beziehen sich in erster Linie auf den Wald als Lebensraum oder Geschäftsfeld, während bei Entscheidungen in den Amtsstuben und Gremien (mittlere Ringe) andere Prioritäten mit ins Kalkül gezogen werden. Als Konsumenten und Nutznießer ganz am Rand haben wir nur indirekten Einfluss auf das, was mit dem weit entfernten Regenwald geschieht.
Traditionelles Wissen – Der Verlust traditionellen Wissens über den Regenwald führt zum Verlust von Erkenntnissen über ökologische Zusammenhänge. Über viele Generationen hinweg haben sich die Bewohner des Regenwaldes Wissen angeeignet, das es ihnen ermöglicht, unter den schwierigen ökologischen Bedingungen ihrer Heimat zu überleben. Dieses Wissen ist in Theorien über größere Zusammenhänge (z.B. die Beseeltheit der Welt) eingebettet und wird in den Institutionen der Gemeinschaft (z.B. der Familie, dem Männerhaus, dem Schamanentum) weitergegeben und durch praktische Erfahrung im Alltag bestätigt. Die Weitergabe des traditionellen Wissens wird heute durch den Niedergang der traditionellen Institutionen und die Vermittlung konkurrierender Wissensbestände durch Schulen geschwächt. Zugleich stellen die Veränderungen der Welt das traditionelle Wissen in Frage.