Die Welt der Wikinger war von zahlreichen Göttern, Riesen, Ungeheuern und anderen Wesen bevölkert. Die Verbindung zum Übernatürlichen wurde über Gebete, Magie, Amulette und Opferhandlungen hergestellt. Die Wikinger trennten nicht dabei nicht zwischen physischem und mythologischem Weltbild. Gleichzeitig fasste auch das Christentum in Skandinavien Fuß. Die Mythen, Glaubensvorstellungen und das Weltbild der Wikingerzeit sind erst ab dem 12. Jahrhundert niedergeschrieben worden. Die ausführlichsten Textquellen sind die „Edda” des isländischen Gelehrten Snorri Sturluson, verfasst um 1220, und mythologische Gedichte, die in der so genannten „Lieder-Edda“ zusammengefasst werden.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Im Zentrum der Welt liegt Midgard, die von den Menschen bewohnte Erde. Sie ist mit Asgard, dem Wohnort der Götter, durch eine Regenbogenbrücke verbunden. Utgard ist der Bereich außerhalb der von Göttern und Menschen bewohnten Welt. Hier wohnen Trolle und Riesen. Ganz unten liegt das Totenreich Hel.
Schöpfungsmythos: Die Riesen waren die ältesten und weisesten Wesen des nordischen Kosmos. Der Ur-Riese Ymir war aus den Reiftropfen zwischen Feuer und Eis entstanden. Die Riesen waren die Ahnen der Götter, traten aber in den späteren Mythen-Erzählungen auch als Widersacher der Götter auf. Aus dem Blut des Ur-Riesen Ymir schufen die Götter die Meere und Seen, aus seinem Fleisch wurde das Land, die Knochen erhoben sich zu Bergen und Felsen. Aus Ymirs Haar wurde der Wald, und seine Schädeldecke formte das Firmament. Aus Baumstämmen erschufen die Götter die ersten Menschen: Ask und Embla.