Der Regenwald kommt nach Europa – Nach der Hochzeit der Tochter von Kaiser Franz I. von Österreich, Erzherzogin Leopoldine, mit dem späteren ersten Kaiser von Brasilien, Dom Pedro, organisierte Fürst Metternich als Staatskanzler eine Expedition in die Heimat der neuen Verwandten, an der sich auch Spix und Martius beteiligten. Mit den reichen, von den Forschern gesammelten naturkundlichen und ethnografischen Beständen wurde in Wien ein eigenes „Brasilianisches Museum“ eingerichtet. Auch die lokale Gastronomie bemächtigte sich dieses Themas.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Der Regenwald in Kunst, Literatur und Populärkultur – Im westlichen Bild des „Dschungels“ verschmelzen unterschiedliche tropische Wälder wie der Regenwald, für den es bis 1875 noch keine eigene Bezeichnung gab, und der Monsunwald. Beide faszinierten durch tropische Fülle, Verlockung und Gefahr. Ebenso verschwinden die Unterschiede zwischen erlebter und erdachter Welt: Die Berichte der Forscher bildeten die Quelle für epische Fantasien.
Der gefährliche Regenwald – Im Gegensatz zur romantischen Wildnis in Rugendas Bildern, ist der Urwald des französischen Malers Debret (1768–1848) ein Ort der Gefahr und Gewalt. Die Lithografien Debrets sind nicht immer dokumentarisch, fanden aber eine weite Verbreitung und trugen zur Prägung der europäischen Sicht der Tropenwälder bei.
Der rohstoffreiche Regenwald – Der Mannheimer Ingenieur und Maler Franz Keller- Leuzinger (1835–1890) brachte fast 20 Jahre im Dienste der brasilianischen Regierung mit Expeditionen in Amazonien zu. Er sah im Regenwald die zahllosen Rohstoffe, ihre Erschließung und mögliche Verwendung in Europa.
Der unerforschte Regenwald – Im Auftrag der niederländischen Kolonialverwaltung durchquerte der norwegische Naturforscher Carl Bock (1851–1932) in den Jahren 1878/79 die Insel Borneo. Seine Begegnungen mit den Dayak-Kopfjägern schienen die Gefahren zu bestätigen, die im Regenwald lauerten.