Zeremonialkalender der Hopi: Der Jahreslauf in den Hopi-Siedlungen war von einer ganz bestimmten Abfolge von Zeremonien bestimmt. Die genauen Termine dafür richteten sich nach dem Sonnenstand und den Mondphasen. Das religiöse Jahr der Hopi beginnt im November. Dann versammeln sich die vier großen Männerbünde zur »Wuwutsim«- Feier. Im Mittelpunkt der Zeremonie steht die Darstellung der Hopi-Mythologie: eine dramatische Aufführung des Aufstiegs der Hopi aus der Unterwelt. Während dieser Zeremonie werden Hopi-Jungen, die ein gewisses Alter erreicht haben, im Rahmen von Initiationsriten in die Geheimnisse der Männerbünde eingeweiht. Von Dezember bis Juli folgt dann die Zeit der »Katsinam«-Zeremonien. Dabei werden – erst in unterirdischen Zeremonialräumen, den »Kivas«, dann auf den Dorfplätzen – Rituale zelebriert, die das Wachstum der Pflanzen, zum Beispiel des Mais, fördern. Ende Juli, wenn die Katsinam in ihre Heimat zurückgekehrt sind, wird das religiöse Leben von den rituellen Tänzen der Hopi-Frauen und Priesterbünde bestimmt.
Tithu: Katsina Figuren: Hopi-Männer, die als Mitglieder von Geheimbünden während der Katsinam-Zeremonien die Geistwesen verkörperten, machten ihren Töchtern im Rahmen der Katsinam-Tänze Katsina-Puppen (Tithu) zum Geschenk. Die Figuren hatten sie zuvor selbst geschnitzt, und zwar aus dem Wurzelholz einer bestimmten Pappelart (Cottonwood-Pappel). Die Tithu sollten das Wohlergehen der Töchter schützen und ihre Fruchtbarkeit fördern. In der Glaubenswelt der Hopi symbolisierte die Tithu-Puppe die Beziehung zwischen dem Menschen und den übernatürlichen Geistwesen. Ende des 19. Jahrhunderts begann sich die Funktion der Tithu zu verändern. Nun wurden sie mehr und mehr auch für Fremde hergestellt.
Zeremonielle Clowns der Katsinam: Die »Katsinam«-Zeremonien bestehen zum Teil aus Fruchtbarkeitsriten und zum Teil aus Tänzen, die dazu dienen, die Dorfbewohner an bestimmte Tugenden und Verhaltensvorschriften der Hopi zu erinnern. Dabei treten maskierte und unmaskierte Clowns auf. Einerseits sollen diese Clowns das Publikum unterhalten, andererseits sollen sie aber auch Fehlverhalten und menschliche Schwächen darstellen und somit das Publikum einer Art moralischer Unterweisung unterziehen. Das Auftreten der Clowns ist humorvoll, Wortwitz und Situationskomik sind wichtig. im Rahmen der Zeremonie werden auch symbolische Strafaktionen vorgenommen, bei denen Krieger-Katsinam ein Fehlverhalten rituell ahnden.
»Koyaala« Die Clowns (oder Spaßmacher), die während der Katsinam-Zeremonien auftreten, heißen bei den Hopi-Siedlern auf dem ersten Tafelberg »Koyaala«. Man erkennt sie an ihrer schwarz-weiß gestreiften Bemalung und ihren langen Hörnern.
»Kooyemsi« Kooyemsi-Clowns stehen für die verkehrte Welt, für Humor, Narretei, aber auch für die wahren Tugenden, die sie mit Mitteln der Komik vermitteln. Sie tragen Schurze aus Frauenkleidern, haben sich mit Lehm beschmiert und Sackmasken mit Auswüchsen aus Kürbiskalebassen über den Kopf gestülpt. Der Rhythmus von Kürbisrasseln begleitet ihren Tanz.