Pflanzliche Produkte & Rohstoffe

Pflanzliche Produkte & Rohstoffe: Pilze © Konrad Wothe

Pilze © Konrad Wothe

Der Artenreichtum des Regenwaldes hat eine Fülle von Pflanzen hervorgebracht, die für ihr eigenes Überleben Eigenschaften entwickelt haben, die auch dem Menschen nutzen: als Nahrung und Gewürz, Medizin, Duft- und Werkstoff. Eine große Zahl an Wirkstoffen ist bis heute noch unbekannt. Viele dieser Pflanzen wurden bereits von den ursprünglichen Regenwaldbewohnern und ihren Nachbarn genutzt. Ihre globale Verbreitung erweiterte das Anwendungsspektrum, steigerte den Bedarf an Pflanzen und pflanzlichen Rohstoffen. Hier kann beispielhaft nur eine kleine Auswahl gezeigt werden.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]

Bannanenplantage

Bannanenplantage

Bananen – Bananen (Musa × paradisiaca) sind eine der Erfolgsstorys des Regenwaldes. Sie verbreiteten sich frühzeitig aus Indonesien nach Afrika und Amerika. Zum „Volksnahrungsmittel“ der Deutschen wurde sie erst nach dem 1. Weltkrieg.

Vanilleschote – Vanille ist ein Gewürz aus den Schoten einer Orchideenart (Vanilla planifolia), das die Azteken im alten Mexiko als Tribut aus den Regenwäldern der Golfküste erhielten. Seit dem 19. Jahrhundert wird die Gewürzvanille auf Plantagen vor allem in Madagaskar und Indonesien angebaut oder durch synthetisches Vanillin ersetzt. Beim Austrocknen der Vanilleschoten tritt das Vanillebalsamöl aus, dessen warmer, süßer Duft eine leicht holzige Note besitzt. Der langanhaltende Duft wirkt beruhigend und steigert die körperliche und geistige Aktivität.

Kolanuss – In der Kolonialzeit kamen die koffeinhaltigen Samen des Kolabaumes (Cola), die in Westafrika als Genussmittel gekaut werden, als „Negerkaffee“ nach Europa. Ihr Inhaltsstoff war ursprünglich Teil des Rezepts von Coca- und anderen Colagetränken und findet sich in geringen Mengen in „Scho-Ka-Kola“ (Schokolade-Kaffee-Kola).

Passatkreislauf – Bedeutung für den Regenwald

Passatkreislauf - Bedeutung für den Regenwald: Weltkarte stilisiert

Am heißen Äquator steigt feuchte Luft in bis zu 16 km hohen Wolken auf, kühlt sich beim Aufsteigen ab, und der Wasserdampf kondensiert. Die Wassertröpfchen zirkulieren in den Wolken auf und ab, stoßen zusammen, vereinigen sich, und wenn sie schwer genug sind, fallen sie als Regentropfen auf die Erde. Dieser Prozess ist im tropischen Regenwald nachmittags am stärksten (Nachmittagsregen), wenn die Temperatur den Höchststand erreicht. Die Luft fließt in der Höhe polwärts. In den Rossbreiten, bei etwa 30° nördlicher und südlicher Breite sinkt die trockene Luft ab und fließt von dort wieder Richtung Äquator, wo der Kreislauf von neuem beginnt. Dort, wo die Luftmassen zusammenströmen und aufsteigen (innertropische Konvergenzzone), bildet sich eine zonal gerichtete Tiefdruckrinne aus (T). Dort, wo die trockene Luft absinkt (Rossbreiten), befinden sich Trockengebiete und Wüsten, die unter Hochdruckeinfluss stehen (H). Im Laufe eines Jahres wandert die Sonne zwischen dem nördlichen und südlichen Wendekreis hin und her. Mit der Wanderung der Sonne durch die Jahreszeiten wandert auch das Zirkulationsmuster, denn die Konvektion und der Niederschlag sind dort am stärksten, wo die Sonne im Zenit steht. Dadurch entstehen die Regenzeiten im saisonalen Regenwald.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Warum regnet es so viel im Regenwald? (Niederschlag)

Der größte Teil des Wasserdampfes in der Luft wird durch Verdunstung über den Ozeanen gebildet. Die Windsysteme transportieren feuchte Luftmassen und Wolken zu den Kontinenten. Über den tropischen Regenwäldern entladen sich die Wolken in heftigen Regengüssen und ein Teil des Wassers fließt über die Flüsse zurück ins Meer (großer Wasserkreislauf).

Der an den Bäumen verdunstende Regen bildet Nebel und neue Wolken, die wieder als Regen niedergehen (kleiner Wasserkreislauf), bevor auch dieses Wasser irgendwann über Flüsse oder das Grundwasser zu den Ozeanen fließt.

Es ist das ganze Jahr feucht und warm mit Jahresmitteltemperaturen von etwa 23°C bis 27°C. Es gibt keine Jahreszeiten wie Frühling, Sommer, Herbst und Winter, sondern ein Tageszeitenklima. Es regnet jeden Tag am Nachmittag, aber im Jahresverlauf in unterschiedlichen Mengen.

 

Forschung und Zoologen in Panguana

Forschung und Zoologen in Panguana - Luftaufnahme © Konrad Wothe

Panguana Luftaufnahme © Konrad Wothe

Ashaninka © Konrad Wothe

Ashaninka © Konrad Wothe

Forschungsstation Panguana – Die Forschungsstation Panguana der Zoologischen Staatssammlung München liegt in der Pufferzone der über 660.000 Hektar großen „Reserva Comunal El Sira“ der Asháninka, der größten indigenen Gruppe im peruanischen Regenwald. Mehrere Asháninka-Familien siedeln als Panguanas unmittelbare Nachbarn im drei Kilometer entfernten Dorf Pampas Verde. Die Station unterstützt die Schulen der Asháninka und Projekte zur Verbesserung der Infrastruktur. Panguana, zugleich auch ein Naturschutzgebiet im Tieflandregenwald von Peru, ist ein „Hotspot“ der Biodiversität. Seine außergewöhnliche Artenvielfalt wird seit 1968 durch die Zoologische Staatssammlung München und andere deutsche und ausländische Forscher erfasst.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]

Panguana © Konrad Wothe

Panguana © Konrad Wothe

Guttapercha – Gewinnung & Verwendung

Guttapercha - Gewinnung & Verwendung: Sonne im Regenwald © Konrad Wothe

Sonne im Regenwald © Konrad Wothe

Aus dem eingetrockneten Saft des Taban-Baumes (ein Dutzend Arten, darunter Dichopsis gutta und D. oblongifolia) entsteht in erwärmtem Zustand der plastische Werkstoff Guttapercha, der bei Normaltemperatur hart und nicht elastisch ist. Erste Materialproben wurden 1843 nach England geschickt.

Tiefseekabel – Da Guttapercha im Wasser korrosionsbeständiger ist als Gummi, war es der ideale Werkstoff für die transozeanischen Kabel, die ab 1858 verlegt wurden und die globale Kommunikation revolutionierten. Für 200.000 Seemeilen von Unterwasserkabeln wurden bis 1900 rund 88 Millionen Bäume gefällt, von denen jeder etwa 310 Gramm Latex lieferte.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Auch viele andere Produkte, von Schuhsohlen über Golfbälle und Zahnfüllungen bis zu Möbeln, wurden in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts aus Guttapercha hergestellt. Allein im Jahr 1898 wurden 23 Millionen Bäume für den Export gefällt.

Guttaperchagewinnung

Die übliche Methode der Gewinnung von Guttapercha bestand im Fällen des Taban-Baumes, dessen Reste man verrotten ließ. Da es kaum Pflanzungen des Baumes gab, war sein Wildbestand 50 Jahre nach dem Bekanntwerden von Guttapercha in Europa so gut wie vernichtet.

Gummibaum – Plantagen & Aktien

Gummibaum - Plantagen & Aktien

Gummibaum

Unterschiedliche Pflanzen der tropischen Regenwälder liefern Milchsäfte, die zu formbaren und teilweise elastischen Werkstoffen verhärten. Dazu zählen der Kautschukbaum Hevea brasiliensis und Manihot glazovii (verwandt mit der Kulturpflanze Maniok) in Amazonien, Castilloa elastica in Mittelamerika und der bei uns als Gummibaum bekannte Ficus elastica in Südasien und Indonesien sowie Lianen der Gattung Landolphia in Afrika.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Im Jahr 1876 brachte der britische Abenteurer Henry Wickham Samen des Gummibaumes aus Brasilien nach England. Sie sollten die Anlage von Gummiplantagen in den britischen Kolonien ermöglichen. Dies dauerte aber mehr als 20 Jahre, weil sich die Pflanzer einen schnelleren Profit aus dem Anbau von Kaffee erhofften.

Gummibaum – Plantagen

Auf Plantagen in Malaysia, Indonesien, Neuguinea und Afrika konnte Kautschuk mit billigen Arbeitskräften aus China günstiger und sauberer produziert werden als im brasilianischen Regenwald, wo Pilzbefall einen Anbau verhinderte. Der Preisverfall führte zum Ende des Gummibooms in Amazonien.

Gummibaum – Aktien

Die Monokultur der Plantagen ersetzte die ökologische Vielfalt des Regenwaldes durch einen wesentlich ärmeren Lebensraum. Den Anlegern in Europa versprach sie Profite fern der teilweise unmenschlichen Arbeitsbedingungen. Auch heute gelten Kautschukplantagen als gute Anlage.

Gummi aus der Retorte

Die wirtschaftliche Erzeugung von synthetischem Kautschuk wurde in Deutschland während des 1. und 2. Weltkrieges angetrieben durch den mangelnden Zugang zu den asiatischen Gummiplantagen, der im 2. Weltkrieg durch die japanische Besetzung auch seinen alliierten Gegnern verwehrt war.

Exkurs – Seringueiros

Im 18. Jahrhundert entstand in Brasilien eine gewerbliche Produktion von Schuhen und anderen Gummiwaren. Der von Gummisammlern, den sogenannten Seringueiros, aus dem Regenwald gebrachte Rohstoff wurde über Holzformen gegossen. Die Seringueiros waren meist Caboclos, eine ländliche Mischlingsbevölkerung, die auch selbst Gummischuhe trug. Nach Generationen als Gummisammler haben sich die Seringueiros zu einer mit dem Regenwald eng verbundenen Bevölkerung mit eigenen Sitten und Traditionen entwickelt. Wie ihre indianischen Nachbarn und einstigen Feinde wehrten sie sich gegen die Zerstörung ihrer Heimat während der „Modernisierung“ Brasiliens in den 1970er Jahren.

Ressourcen der Regenwälder

Ressourcen der Regenwälder - Erdölkanne

Erdölkanne

Der Regenwald als Warenlager – Die Bewohner des Regenwaldes nutzen die natürlichen Rohstoffe in erster Linie zur Deckung der eigenen, bescheidenen Bedürfnisse. Die Kolonialmächte hingegen betrachteten den aus ihrer Sicht ungenutzten Reichtum des Waldes als Selbstbedienungsladen: Mit dem Handel und der Weiterverarbeitung von Tropenholz, Kautschuk und anderen Rohstoffen konnten sie Gewinne erzielen. Der anfangs noch „sanfte“ Abbau der gefragten Materialien entwickelte sich durch den Einsatz von Maschinen und immer mehr Arbeitern zu einer Ausbeutung von Natur und Mensch. Der Bedarf an Produkten aus dem Regenwald wurde so groß, dass später viele der tierischen und pflanzlichen Inhaltsstoffe synthetisch hergestellt werden mussten.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]In Borneo hatten die Dayak einst geringe Mengen von Waschgold produziert und damit Handel betrieben. Im 18. Jahrhundert importierten malaiische Fürsten an der Westküste Chinesen als Grubenarbeiter, die sie in sklavenähnlicher Abhängigkeit hielten. Viele der von der indonesischen Regierung aus Java umgesiedelten Bauern wandten sich in Borneo der illegalen Goldwäscherei zu, nachdem sich die Böden des ehemaligen Regenwaldes als unfruchtbar erwiesen hatten. Hier wie auch in anderen Regionen vergiftet das dabei eingesetzte Quecksilber die Flüsse und Fische. In den 1980er Jahren überrannten über 80.000 Goldgräber – vor allem landlose Bauern – die Serra Pelada in Brasilien. Wie Ameisen wühlten sich die Glücksritter in ein über 100 Meter tiefes Loch und schleppten das begehrte Gestein aus der Grube.

Coltanhandy – Ein Teil des für Handys und andere elektronische Geräte benötigten Coltans wird im kongolesischen Regenwald in „Handarbeit“ gewonnen. Die ausgebeuteten Coltan-Sammler versorgen sich mit „Buschfleisch“, der Profit finanziert die lokalen Bürgerkriegsmilizen.

Zerstörung durch Abbau – Gold, Mineralien und Erdöl sind keine Besonderheiten des Regenwaldes, ihr Abbau hat aber im Laufe der Jahrhunderte zu dessen Durchdringung und Zerstörung beigetragen. Von der Suche nach den Schätzen des „El Dorado“ in Amazonien vom 16. bis zur Ausbeutung von Coltan im Kongo im 20. Jahrhundert – die Gier nach Reichtum führte über Leichen und schlug Schneisen in den Regenwald. Bei der Goldgewinnung wird zur Bindung des Goldstaubs hochgiftiges Quecksilber eingesetzt, das die Umwelt ebenso gefährdet wie die Goldsucher und die indigenen Nachbarn.

Bodenprofile – Regenwald vs. Deutschland

Video Nährstoffkreislauf im Regenwald

Bodenprofile - Regenwald vs. Deutschland: Gürteltier © Konrad Wothe

Gürteltier © Konrad Wothe

Im Regenwald sind Nährstoffe fast ausschließlich in Pflanzen und Tieren, der sogenannten Biomasse, gespeichert. Die lebenswichtigen Mineralstoffe aus Blättern, umgestürzten Bäumen und toten Tieren werden am Urwaldboden vor allem durch Pilze aufgenommen und über ein Pilzgeflecht den Wurzeln zugeführt. Das ablaufende Restwasser enthält daher kaum noch verwertbare Mineralien. Defizite im Mineralhaushalt werden zum Beispiel durch Sand ausgeglichen, den Winde aus der Sahara nach Amazonien tragen. Blitze liefern die Energie zur Bildung lebensnotwendiger Stickstoffverbindungen aus den Anteilen der Luft.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Bodenprofil – Regenwald

Anders als in unseren heimischen Wäldern speichern die tonigen oder sandigen Böden der tropischen Regenwälder kaum Nährstoffe. Sogar die Wurzeln der Baumriesen reichen daher nur bis etwa 50 Zentimeter in die Tiefe, breiten sich aber über eine große Fläche aus und geben den Bäumen so eine hohe Standfestigkeit. Trotzdem ist auf dem nahezu unfruchtbaren Waldboden das vielfältigste und komplexeste Ökosystem der Welt entstanden. Paradox? Bei genauerem Hinsehen nicht. Der Kampf um die knappen Ressourcen des Regenwaldes ist die Ursache für die reiche Artenfülle mit ihren wechselseitigen Abhängigkeiten, Allianzen, Räuber-Beute-Beziehungen und ausgeklügelten Strategien des Überlebens.

In den Böden der tropischen Regenwälder verrottet das Laub der Bäume ganzjährig extrem schnell. Die Nährstoffe aus der dünnen Humusschicht werden dann sofort wieder vom Wald aufgenommen. Acrisole sind für den Regenwald typische alte, tonige Verwitterungsböden, die sich am ehesten für den Plantagenanbau von Ölpalmen, Kautschuk oder Tee eignen.

Bodenprofil – Deutschland

In unseren Breiten verhindern die kühlen Jahreszeiten eine ganzjährige Zersetzung von organischem Material auf dem Waldboden. Zudem bewirken verschiedene Stabilisierungsmechanismen eine Anreicherung von organischem Material im Boden, wodurch sich im Lauf der Jahre langsam nährstoffreicher Humus bildet.

Biodiversität und Artenvielfalt

Biodiversität und Artenvielfalt: Sandoval Lake © Konrad Wothe

Sandoval Lake © Konrad Wothe

Tropische Regenwälder beherbergen zwei Drittel aller Pflanzenarten unseres Planeten. Zur Verbreitung ihrer Samen haben sie im Laufe der Evolution unterschiedliche Strategien entwickelt:

Selbstausbreitung

Viele Bäume lassen ihre Früchte fallen oder schleudern sie fort. So wachsen im Umkreis neue Pflanzen der gleichen Art. Pentaclethra eetveldeana (Mimosaceae) hat dicke, verholzte Schoten, die sich bei Reife explosionsartig öffnen, wobei sich die beiden Hälften stark zurückbiegen und damit ihre Samen ausschleudern.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Ausbreitung durch den Wind

Sind die Samen leicht und tragen Flügel, wie bei den Dipterocarpaceen in Borneo, hilft der Wind bei ihrer Ausbreitung. Fillaeopsis discophora (Mimosaceae) hat papierartige Schoten. Im Zustand der Reife springen sie auf und entlassen geflügelte Samen, die vom Wind ergriffen und so vom Mutterbaum weggetragen werden können.

Früchte mit widerstandsfähiger Schale, die Auftrieb geben, machen die VERBREITUNG VON SAMEN ÜBER DAS WASSER möglich. Zudem nutzt der Großteil aller Pflanzen im Regenwald die dort lebenden TIERE ZUM „TRANSPORT“ VON SAMEN. Mundgerechte Samen in schmackhaftes Fruchtfleisch verpackt gelangen über den Magen-Darmtrakt weitab von der Mutterpflanze an neue Standorte, wo sie nicht mit der Mutterpflanze konkurrieren.

Bedrohung für den Regenwald

Bedrohung für den Regenwald - Regenwaldzerstörung © Konrad Wothe

Regenwaldzerstörung © Konrad Wothe

Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts ist der Regenwald zum Schlachtfeld geworden. Die Suche nach neuem Siedlungsland, Holzeinschlag als Mittel zur Sanierung der Staatsfinanzen, Rodungen für Viehweiden und Plantagen, Stauseen für Wasserkraftwerke sowie Waldbrände haben zur Vernichtung von Regenwaldflächen beigetragen. Die Jagd auf „Buschfleisch“ führt zu Störungen des Ökosystems, die den Tod auch äußerlich noch intakter Wälder einleiten.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Abholzung

Rohdung im Regenwald © Konrad Wothe

Rohdung im Regenwald © Konrad Wothe

Nicht alle Bäume im Regenwald sind für die Holzwirtschaft von gleichem Interesse. Zum Fällen der erwünschten Bäume muss ein Zugang geschaffen werden. Bei ihrer Fällung werden benachbarte Bäume mitgerissen und bleiben als Totholz zurück. Das Kronendach wird durch die Entnahme der großen Bäume geöffnet, die Sonneneinstrahlung erreicht den Boden, die Artenzusammensetzung des Waldes ändert sich: Der Wald verarmt und wird anfällig für weitere Schädigung. Über die in den Wald geschlagenen Schneisen dringen illegale Holzfäller ein, um die verbliebenen Bäume zu entnehmen. In manchen Regionen erfolgt ein Kahlschlag des Waldes mit anschließender Wiederaufforstung durch schnellwachsende Hölzer: Aus dem Regenwald wird eine Holzplantage.

Ameisen, Ameisenbär und Ameisenriten

Videos zum Thema Ameisen

Ameisen, Ameisenbär und Ameisenriten - Blattschneiderameise © Konrad Wothe

Blattschneiderameise © Konrad Wothe

Ameisen leben in Staaten, in denen verschiedene Kasten bestimmte Arbeiten verrichten: Arbeiterinnen erledigen Bauarbeiten am Nest, verteidigen es gegen Fressfeinde, suchen Nahrung und pflegen den Nachwuchs. Die Königinnen legen ausschließlich Eier, aus denen sich Larven entwickeln, die bis zu ihrer Verpuppung von Arbeiterinnen vor allem mit Eiweißnahrung gefüttert werden, bevor sie sich entweder in Arbeiterinnen, Königinnen oder Männchen verwandeln. Ameisenmännchen sind allerdings selten und leben nur, um die jungen Königinnen beim Hochzeitsflug zu begatten. Die Kommunikation mit Artgenossen und der Umwelt erfolgt überwiegend durch Duftstoffe. Sie werden in Drüsen, die am ganzen Körper verteilten sind, produziert, freigesetzt und mittels der Fühler wahrgenommen.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Ameisenbär – Der als Einzelgänger in Amazonien lebende Kleine Ameisenbär (Tamandua tetradactyla) ist ein Baumbewohner, dem zum Klettern neben den Beinen ein kräftiger Greifschwanz dient. Mit seiner röhrenförmigen Schnauze und der bis 50 Zentimeter langen Zunge leckt er Ameisen und Termiten auf. Ihre oft sehr harten Nester bricht er mit seinen Klauen auf.

Blattschneiderameise Nahaufnahme © Konrad Wothe

Blattschneiderameise Nahaufnahme © Konrad Wothe

Abfallkammer – Um das Wachstum zu begünstigen, regulieren diese Tiere in der Natur das Nestklima durch Öffnen oder Schließen von Luftschächten sowie den CO2-Ausstoß in den Abfallkammern. Hier verrotten Abfälle wie abgestorbene Pilzmycele, übrig gebliebene Blätter und verstorbene Nestgenossinnen.