Kallisthenes: (fiktiver Gedankengang, basierend auf wahren Ereignissen): Mein Onkel Aristoteles weckte in mir die Liebe zum geschriebenen Wort, und ich verfasste ein Buch über die Griechen. Als Geschichtsschreiber nahm mich Alexander mit auf seinen Feldzug. Die fertigen Kapitel schickten ich regelmäßig nach Griechenland, um den Daheimgebliebenen von Alexanders Heldentaten zu berichten. Aber es kam zum Zerwürfnis, denn er gab den orientalischen Sitten den Vorzug gegenüber den unsrigen. Wir Makedonen und Griechen sollten ihm die Füße küssen! Das wollte ich nicht! Da suchte und fand er einen Grund, mich hinrichten zu lassen.
Philipp II: (fiktiver Gedankengang, basierend auf wahren Ereignissen): Durch Strategie und ein gut gedrilltes Heer vergrößerte ich das Makedonische Reich. Sogar die griechischen Stadtstaaten gingen vor mir in die Knie! Alexander erbte mein strategisches und politisches Geschick: Schon mit 18 Jahren befehligte er die Reiterei meines Heeres und verhalf mir in der Schlacht bei Chaironeia zum Sieg. Aber später über flügelte er mich bei weitem. Mit seiner ausgefeilten Angriffstaktik, seinem Mut zum Risiko und seiner Hartnäckigkeit, wie bei der Belagerung von Tyros, eroberte er Kleinasien, die Levante, Ägypten, den Orient und sogar Indien.
Ptolemaios: (fiktiver Gedankengang, basierend auf wahren Ereignissen): Nach dem Tod meines Jugendfreundes Alexander wurde ich Herrscher über das von ihm eroberte Ägypten. Warum er aber auszog, das Perserreich zu besiegen, war mir nie ganz klar. Er sagte, er wolle Rache, weil 150 Jahre zuvor die Perser Athen zerstörten. Aber wir waren doch stolze Makedonen und keine Athener! Hingegen fand meine Geliebte Thais, eine mit uns ziehende Athenerin, Gefallen an diesem Gedanken. Bei einem Gelage in Persepolis stachelte sie Alexander an, die prachtvolle Residenz zu zerstören. Und er ließ sich hinreißen und entzündete das Feuer.
Harpalos: (fiktiver Gedankengang, basierend auf wahren Ereignissen): Auch ich war ein Gefährte Alexanders. Allerdings war ich für den Kampf körperlich nicht geeignet, weswegen Alexander mir die Kriegskasse anvertraute. Ich konnte nicht widerstehen, mit einem Teil des Geldes zu verschwinden. Alexander begnadigte mich und machte mich wieder zum Schatzmeister. Doch ich missbrauchte sein Vertrauen und verjubelte sein Geld in Babylon, während er im Hindukusch darbte. Als er zurückkam, floh ich in Richtung Griechenland. Aber das ganze Geld brachte kein Glück, denn ich wurde auf meiner Flucht auf Kreta ermordet.
Roxane: (fiktiver Gedankengang, basierend auf wahren Ereignissen): Mein Vater war Herrscher in Sogdien, dem heutigen Usbekistan. Unsere Festung lag fast uneinnehmbar auf einem Berg. Alexander gelang es zwar, sie zu stürmen, aber unser Reich hatte er damit noch nicht erobert. Da sah er mich auf einem Fest und bat um meine Hand. Er liebte mich, aber mit der Hochzeit ging er gleichzeitig eine politische Allianz mit meinem Vater ein. So konnte er Sogdien zu seinen Eroberungen zählen. Nach Alexanders Tod gebar ich seinen Sohn, den Thronfolger, aber noch bevor er erwachsen war, wurden wir beide in Makedonien umgebracht.
Parmenion: (fiktiver Gedankengang, basierend auf wahren Ereignissen): Ich war schon Heerführer unter Philipp, Alexanders Vater. Mit meinem Sohn Philotas ging ich auf den Feldzug. Als erfahrener General gab ich Alexander oft einen Rat, aber er verwarf ihn meist spöttisch. Philotas war manchmal leider arrogant und prahlte damit, dass Alexander nur mit unserer Hilfe seine Erfolge erreichte. Deswegen richtete Alexander ihn als angeblichen Verschwörer hin. Weil der König mich schon lange aus dem Weg haben wollte, ließ er mich als vermeintlichen Mitwisser des Komplotts ebenfalls töten.