2016 – Ausstellung Wikinger

2015 – Ausstellung Regenwald

2014 – Ausstellung Inka

2012 – Ausstellung Tiefsee

2013 – Ausstellung Alexander der Große

2011 – Ausstellung Indianer

Regenwald Themenbeiträge

Regenwald Rezeption in Europa

Regenwald Rezeption in Europa: Boote am Fluss

Boote am Fluss

Der Regenwald kommt nach Europa – Nach der Hochzeit der Tochter von Kaiser Franz I. von Österreich, Erzherzogin Leopoldine, mit dem späteren ersten Kaiser von Brasilien, Dom Pedro, organisierte Fürst Metternich als Staatskanzler eine Expedition in die Heimat der neuen Verwandten, an der sich auch Spix und Martius beteiligten. Mit den reichen, von den Forschern gesammelten naturkundlichen und ethnografischen Beständen wurde in Wien ein eigenes „Brasilianisches Museum“ eingerichtet. Auch die lokale Gastronomie bemächtigte sich dieses Themas.[the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]Der Regenwald in Kunst, Literatur und Populärkultur – Im westlichen Bild des „Dschungels“ verschmelzen unterschiedliche tropische Wälder wie der Regenwald, für den es bis 1875 noch keine eigene Bezeichnung gab, und der Monsunwald. Beide faszinierten durch tropische Fülle, Verlockung und Gefahr. Ebenso verschwinden die Unterschiede zwischen erlebter und erdachter Welt: Die Berichte der Forscher bildeten die Quelle für epische Fantasien.

Der gefährliche Regenwald – Im Gegensatz zur romantischen Wildnis in Rugendas Bildern, ist der Urwald des französischen Malers Debret (1768–1848) ein Ort der Gefahr und Gewalt. Die Lithografien Debrets sind nicht immer dokumentarisch, fanden aber eine weite Verbreitung und trugen zur Prägung der europäischen Sicht der Tropenwälder bei.

Der rohstoffreiche Regenwald – Der Mannheimer Ingenieur und Maler Franz Keller- Leuzinger (1835–1890) brachte fast 20 Jahre im Dienste der brasilianischen Regierung mit Expeditionen in Amazonien zu. Er sah im Regenwald die zahllosen Rohstoffe, ihre Erschließung und mögliche Verwendung in Europa.

Der unerforschte Regenwald – Im Auftrag der niederländischen Kolonialverwaltung durchquerte der norwegische Naturforscher Carl Bock (1851–1932) in den Jahren 1878/79 die Insel Borneo. Seine Begegnungen mit den Dayak-Kopfjägern schienen die Gefahren zu bestätigen, die im Regenwald lauerten.

Neue Indianer

Entgegen aller Erwartungen haben die Ureinwohner Nordamerikas bis ins 21. Jahrhundert überlebt – heute zählt man in den USA und Kanada mehr ihrer Nachkommen als fast je zuvor in der Geschichte. Bei allem Stolz auf ihre Tradition, Identität und ihr kulturelles Erbe sind die Veränderungen, die ein halbes Jahrtausend des Kontakts mit der westlichen Welt und die Folgen der Globalisierung mit sich bringen, nicht spurlos an ihnen vorübergegangen – aber auch nicht an uns selbst. Mit ihren Vorfahren haben die heutigen indigenen Bevölkerungen so viel gemeinsam wie wir mit dem Biedermeier. [the_ad id=”5006″][the_ad id=”5523″]

Edwin Calfrobe, Blood © Alberta Foto: Christine Turnauer

Edwin Calfrobe, Blood © Alberta Foto: Christine Turnauer um 1985

Wo leben heute die meisten Indianer? Dem weltweiten Trend folgend, zieht es die indigene Bevölkerung Nordamerikas zunehmend in Städte. Im Jahr 2000 hatten zehn Städte in Kanada sowie zehn Städte in Nordamerika jeweils mehr als 10.000 indianischstämmige Einwohner. Etwa gleich viele leben jeweils in Grönland sowie in gut zwölf Reservationen in den USA. Hingegen konzentriert sich der indigene Landbesitz auf den dünnbesiedelten Norden und Westen Amerikas.

Rückbesinnung auf die Tradition: Die Zunahme der indianischstämmigen Bevölkerung Nordamerikas hatte in den letzten 30 Jahren zwei wesentliche Ursachen. Zum einen sind indigene Familien meist relativ kinderreich. Zum anderen gab es immer mehr Menschen indigener Herkunft, die sich vergleichsweise nahtlos in die Mehrheitsgesellschaft integriert hatten, sich dann aber auf ihr Erbe besannen – und Anschluss an indigene Lebensgemeinschaften suchten.

Vielfalt und Identität: Bis heute lebt die Mehrzahl der indigenen Bevölkerung Nordamerikas in Stammesgemeinschaften, deren unterschiedliche Überlieferung und historische Prägung die Ursachen für eine anhaltende kulturelle Vielfalt sind. Trotz dieser Unterschiede bildeten die Mitglieder der indigenen Stämme unter dem Eindruck einer bis in die Gegenwart reichenden kolonialen Erfahrung eine neue Identität als »Indianer« aus. Heute sind die Ureinwohner Nordamerikas pluralistische Gemeinschaften mit unterschiedlichen Werten und Lebensstilen. Was sie vereint, ist das gemeinsame Erbe ihrer doppelten Identität – der ihres eigenen Stammes und der als »Indianer«.

Indigene Völker und Nationalstaaten: Das Leben der indigenen Bevölkerung Nordamerikas ist heute von einem grundsätzlichen Widerspruch geprägt. Einerseits leben ihre Mitglieder in verschiedenen Nationalstaaten und sind als solche Bürger dieser Staaten – mit allen zivilen Pflichten und Rechten. Andererseits gelten die Stämme rechtlich immer noch als »einheimische abhängige Nationen«, was mit einer Einschränkung ihrer Rechte verbunden ist. Als ursprüngliche Besitzer des Landes verfügen die indigenen Völker über besondere Rechte, als Bürger fühlen sie sich oft benachteiligt und diskriminiert.

Mobilität: Bevor die Europäer die Neue Welt entdeckten, lebte ein Teil der indianischen Völker dort als Nomaden. Diese Lebensweise war aus Sicht der Europäer eine unstete und wurde als Vorwand benutzt, um bäuerliche Sesshaftigkeit als nötige Grundlage für »Zivilisation« und Integration anzusehen und damit ihr Recht auf Landbesitz anzuzweifeln. Heute verlangt man von den Bewohnern der Reservationen das Gegenteil: Sie sollen möglichst mobil sein, um der Armut in den Reservationen zu entkommen und sich anderswo Arbeit zu suchen. Und so ist heute für die indianischstämmige Bevölkerung das, was früher das Pferd war, das Auto. Beide waren ursprünglich absolute Neuheiten, und beide wurden zu einem Symbol für die indianische Lebensweise.